Ich habe mir die G112 Vintage als externe Box für zu Hause gekauft. Ich betreibe sie mit einem Laney Cub12R-Röhrencombo. Der Cub12 klingt zwar auch mit dem eingebauten Lautsprecher schon gut, resoniert aber bei manchen Frequenzen, wenn man laut spielt und erzeugt dadurch Nebengeräusche, die mich stören und außerdem die Lebensdauer der Endröhren verkürzen (Ich habe insgesamt 4 baugleiche Cub12R-Combos getestet; alle hatten mehr oder weniger das gleiche Nebengeräuschproblem mit dem internen Lautsprecher – es ist also wohl eine bauart-bzw. konstruktionsbedingte Fehlerquelle).
Mit der G112 V sind diese Probleme jetzt vollständig erledigt. Wenn jetzt etwas resoniert, dann kommt es aus dem Zimmer.
Klang: Den Klang der Kette Cub12/G112 V empfinde ich als sehr gut, d.h. sauber im Clean-Bereich (auch wenn Clean mit dem Cub12 nicht wirklich laut geht). Im Bereich der Vorstufenverzerrung klingt es immer differenziert, ohne jeglichen Hauch von Matsch. Wenn man in den Bereich der Endstufenverzerrung kommt, hört man einen sehr kernigen, druckvollen und dabei angenehm klingenden, trockenen Overdrive – wirklich Klasse und das mit einer Yamaha Pac 112.
Für knapp 100€ erhält man also einen Sound, wie er i.d.R. nur bei wesentlich teureren Gitarrenboxen zu finden ist.
Ich spiele vorwiegend amtlichen Hardrock und würde den Sound am ehesten mit dem von Malcom Young vergleichen.
Verarbeitung: Die Box hat einen kleinen Webfehler in der Lautsprecherbespannung, aber über solche minimalen Verarbeitungsfehler kann man hinwegsehen. Im Boxengehäuse (sie ist halb-offen) lag ein Putzlappen, der vermutlich nicht zum Lieferumfang gehörte :-). Ansonsten ist die Verarbeitung OK. Für ein mehrfaches des Preises der G112 V bekommt man sicher Gitarrenboxen mit einem hochwertigeren Gehäuse. Man darf aber nicht vergessen, dass der verbaute Celestion Vintage 30 einzeln genau so viel kostet, wie die gesamte G112 V.
Fazit: Gut klingende Box bei exzellentem Preis-Leistungsverhältnis
Für den Übungsraum habe ich übrigens die 2x12er Schwester (HB G212 Vintage). Klanglich ist sie praktisch gleich, wie bei der G112 V beschrieben, nur dass die 2x12er naturgemäß mehr Druck macht, aber trotzdem noch einigermaßen transportabel ist.
Selbst mein erster Übungsverstärker (ein Marshall MG15-Transistorverstärker), den ich nachträglich mit einem externen Boxenausgang versehen habe, klingt an der G212 V jetzt passabel und bei Bedarf unglaublich laut.