da man nie genug amps und boxen haben kann, habe ich mir gerade die harley benton g112plus thiele creamback bestellt. ich bin ein geizknochen und so probiere ich auch gern mal günstiges equipment aus, um zu mehr soundoptionen und möglichst individuellen klängen zu kommen.
testsetting: squier-tele hh, h&k tubemeister 18 mit mxr booster mini im effektweg vs. bugera v22hd infinium mit valeton lazaro modern fuzz (beide mit tad röhrensets).
zunächst einmal haptik, optik und verarbeitung: die g112plus thiele ist erstaunlich klein und leicht. das tolex ist oben nicht sauber verklebt, das ist mir jedoch egal und es steht ja eh der amp darauf. die schrauben für den speaker waren zu locker, die habe ich nachgezogen. ich ziehe dafür einen stern ab, im preis-/leistungsverhältnis finde ich das aber völlig ok. wenn man weniger bezahlt, wird dafür auch weniger oder weniger genau gearbeitet.
zum sound: der celestion g12m-65 creamback ist top! sehr direkte ansprache mit ausgewogenem klangbild, ich bin gespannt wie er eingespielt klingt. um zu checken ob die thiele 1x12 mit einem "kleinen" amp für eine rock-band mit gitarre, bass und schlagzeug reicht, geht es hier um sound bei laut. ;-)
bugera v22hd: mit clean-pegel auf 10 h, gain auf 1 h und volume + master auf 5 h zerrt der cleane kanal dezent an und mit dem valeton lazaro geht es dann durch die decke (das modern fuzz hat einen bass-regler und so kann man in diesem bereich für eine 1x12 noch relativ viel rauskitzeln). der zerrkanal vom amp ist super wenn man mal lo-fi will, ansonsten ist er im bandgefüge eher unbrauchbar. eindruck: fett, vintage, amerikanisch auf dem cleanen kanal und unerwartet differenziert mit dem fuzz. für probe und bühne mit pa ausreichend, wenn der drummer dynamisch spielt.
tubemeister 18: mit clean-pegel auf 10 h, gain und beide master auf 5 h, mxr-booster auf 8 h (immer an, interner preamp = 0) ist der cleane kanal noch erstaunlich sauber, der zerrkanal ist tubemeister-typisch satt und der zugeschaltete amp-boost bringt dann den overkill. eindruck: weich, klar, ausgewogen auf dem cleanen kanal und hochauflösend und druckvoll auf dem zerrkanal. auch hier dank dem mxr im effektweg für probe und bühne mit pa ausreichend. der tubemeister setzt sich im bandgefüge ein stück besser durch, die herren von hughes & kettner haben's halt drauf. :-)
um einen speaker-vergleich anzustellen habe ich das gleiche setting aus gitarre und amps noch durch eine 1x12 mesa-style thiele-box mit einem electro-voice black shadow evm geschickt. insgesamt sind bei der hb-thiele die bässe zahmer, sie klingt jedoch frischer und ist lauter. die beiden "kleinen" amps schaffen es wohl auch nicht den auf höhere leistung ausgelegten evm so stark in schwingung zu versetzen wie den creamback. das problem von 1x12 ist ja immer, dass es nicht 2x12 oder 4x12 ist. ;-) wenn ich mich auf 1x12 beschränken müsste, wäre die hb-thiele trotzdem eine gute wahl. im bandkontext setzt sie sich besser durch als der unterforderte evm und wenn man die im bandsound nicht unbedingt fehlenden bässe der gitarre ins verhältnis zu größe und gewicht setzt, ist alles bestens. doom/stoner geht nicht, dafür ist sie ja aber auch nicht gedacht.
und zu guter letzt noch ein absolutes highlight, dass ich so nicht erwartet hätte: ich habe die beiden thiele-boxen aufeinander gestellt, die oben befindliche hb-box leicht angekippt und sie mit dem palmer cab merger verbunden (in reihe, weil der tubemeister nicht 4 ohm kann), weil ich wissen wollte wie das ganze im vergleich zu meinen rein mit seventy 80 und vintage 30 bestückten 2x12ern klingt... der absolute hammer! meine erkenntnis des tages: 1. lohnt es sich speaker zu mixen (habe ich bisher nie gemacht, bzw. bewusst gehört) und 2. ist die kombi aus creamback und black shadow ein traum! extrem druckvoll und für meine soundbedürfnisse längen besser als alle 2x12, die hier schon rumstehen. das wird mein neues hauptsetting, ich kann mich nur noch nicht entscheiden ob mit v22 oder tubemeister. ich werde mir in jedem fall noch 2 unloaded hb-thiele-boxen besorgen, darin noch einmal andere speaker probieren und sie dann variablel kombieren... herrlich! :-D