Harley Benton HBO-850SB B-Stock

Nachdem ich dann den Kampf gegen die lästige Transportkiste gewonnen hatte, konnte ich das Baby in Augenschein nehmen - und war direkt enttäuscht. Die Gitarre war Matt und hinterließ Spuren an der Hand - Klebereste. Deutlich zu erkennen an den Ornamenten, welche offenbar bei jedem Exemplar etwas versetzt geklebt werden.. schade! Ansonsten ist dieser Nachbau der bekannten Ovation-Exemplare sehr gelungen und ihr Anblick läßt mein Herz höher schlagen. Nachdem ich die Gitarre dann von den Kleberesten befreit hatte, erstrahlte sie in ihrem vollen Glanz.

Nach etwas Nachstimmen und einspielen dann der Positive Aspekt - für eine so flache Gitarre entwickelt sie mit dem richtigen Plektrum ein erstaunliches Spektrum und läßt vorerst nichts zu wünschen übrig. Von der (hier von so vielen angesprochenen) zu hohen Saitenlage merke ich nichts, die Saiten liegen noch im angenehmen und Spielbaren Bereich, man braucht nicht zu viel Kraft um sie auf die Bünde zu bringen - gut. Der Klang der Tonabnehmer hat meine Erwartungen übertroffen und ist weit weit besser, als es die Beispiele auf der Produktseite vermuten lassen - mit dem eingebauten EQ entwickelt die Gitarre eine Klangtiefe, die man ihr nicht zutrauen würde.

Die Ölverkapselten Mechaniken sind gut und ohne Kratzen oder Widerstand zu drehen und halten die Gitarre in Stimung, wie es sich gehört - hier hatte ich auch nichts anderes erwartet. Allerdings frage ich mich, was diese merkwürdigen Schutzfolien darauf verloren haben - und warum diese verkratzt sind.

Nach einiger Spielzeit fiel mir dann ein nerviges Klappergeräusch aus dem Korpus auf. Nach etwas Experimentiererei und etwas Drehen der Gitarre stellte sich das Kabel zwischen Pickups und Preamp/Klinkenbuchse als Verursacher heraus, da es lang genug ist, um im Korpus hin und her zu klappern. Ganz großes Manko, weil absulot nervtötend. Werde versuche das Kabel fest zu tapen, wenn ich irgendwie da ran komme.

Alles in allem eine gute Gitarre für den Preis und für Einsteiger empfehlenswert.

Diese Gitarre bietet einen sehr guten Einstieg in die Welt der Roundbacks. Für wenig Geld und sogar MIT Tonabnehmer :)

Features: Gitarre ist Gitarre, da kann von Features nicht wirklich die Rede sein, es sei denn, die Klampfe klingt nicht ^^

Sound: JA, der Sound ist eigen, aber genau das macht eine Roundback ja aus. Die Bässe sind da, die Höhen klingen, auch wenn sie je nach dem, wie man spielt, ein wenig untergehen und die Lautstärke aus den Löchern passt. Mit dem Tonabnehmer lässt sich dann der Sound, der übrigens gut abgenommen wird, beliebeig verstellen. Z.B. Bässe raus, Höhen rein, Mitten saftig. Geht! Und zwar gut

Verarbeitung: An sich keine Makel, die Bünde sind sauber verarbeitet, keine scharfen Kanten, passt. Einzig und allein war bei mir der Fall, dass sich innen die Decke ein wenig vom "Gerüst" gelöst hat bzw. umgekehrt. Das hat dazu geführt, dass bei Druck auf eine bestimmte Stelle ein Knarzen ertönte. Dieses Problem hab ich jedoch selbst in die Hand genommen und mit ein wenig Holzleim (selbst ist der Mann!!!) aus der Welt geschafft. Ein halbes Jahr später klingt sie immer noch tadellos und das Problem ist NICHT wieder aufgetaucht.

Alles in allem kann ich diese Gitarre denen empfehlen, die eine Roundback testen wollen ODER die eine Gitarre suchen, die etwas kompakter zu transportieren ist (Lagerfeuergitarre) als eine normale Westerngitarre.

Eine Roundback fehlte mir schon lange in meiner Sammlung. Da eine ordentliche Ovation auch ordentlich Geld kostet, fiel die Wahl erst mal auf die Harley Benton. Wie schon in vielen Bewertungen beschrieben: Die Verarbeitung könnte wahrlich besser sein. Zwar darf man wohl in dieser Preisklasse nicht zuviel erwarten, trotzdem gibt es schon ein paar Sachen die mich stören. Immerhin weiss ich aus eigener Erfahrung, daß HB Gitarren auch für kleines Geld durchaus sauber verarbeitete Klampfen baut.

Zum Klang würde ich sagen: Der ist total Ok und kann im direkten Vergleich mit der Ovation durchaus mithalten. Das gilt allerdings nicht für den Preamp, der taugt nicht wirklich.
Die Saitenlage wurde hier schon des öfteren als zu hoch beschrieben. Da hab ich wohl ein Modell erwischt, das völlig aus der Art schlägt, denn bei mir liegen die Saiten eher einen Tick zu niedrig. Das macht das Instrument zwar sehr leicht spielbar, jedoch neigt die tiefe E Saite doch sehr zum Schnarren. Da muss ich wohl noch was dran machen.

Fazit: Leichte Nachbearbeitung erforderlich. Der flache Korpus kommt mir persönlich sehr entgegen. Der Klang passt auch. Über den Verstärker spielen bringts nicht wirklich. Trotzdem ein wirklich brauchbares Instrument in dieser Preisklasse.

Nachtrag ca. 3 Monate später: Nachdem ich Sattel und Bundstäbchen nachgearbeitet habe , läuft die Klampfe richtig rund. Die HB macht jetzt richtig Spaß und ist zu meiner am Meisten benutzten Gitarre geworden.

Ich wollte eine Westerngitarre haben um auch mal unplugged spielen zu können und ich mag auch den Klang dieser Gitarren. Die Anschaffung der Roundback lag nahe, da ich sie auch verstärkt spielen kann, immerhin ist ein aktiver Tonabnehmer mit 3-Band EQ verbaut. Sie ist nicht ganz so groß wie andere Westerngitarren, flacher und komfortabel zu spielen, sie ist ja hinten rund, hat also keine störende Kante.

Zur Verarbeitung:
Es geht hier um eine Gitarre um 100€, dafür ist die Verarbeitung gut. das Binding hätte man noch etwas besser verarbeiten können, am Steg kann man mit etwas Schleifpapier noch etwas nacharbeiten. Der Lack ist glatt und nicht zu dick. Die Sunburst Lackierung ist gelungen und die Übergänge von goldgelb nach schwarz sind schön fließend.

Die Saitenlage ist ab Werk gut, das Instrument kann sofort gestimmt und gespielt werden. Ich mag die Saitenlage gern etwas tiefer, also habe ich schnell die Stegeinlage ausgebaut und an der Unterseite noch 2mm weg genommen.

Klang:
Natürlich klingt sie nicht so voll und rund wie andere Westerngitarren, das liegt einfach an dem kleineren Korpus. Trotzdem finde ich den Klang gut und ausgeglichen. Laut genug ist sie jedenfalls. Mit anderen saiten könnte man da noch etwas nachhelfen.

Nachtrag:
Nachdem ich meine Cort Dreadnought gekauft habe, steht die Harley Benton nur noch in der Ecke und verstaubt. Gegen eine große Dreadnougt mit massiver Fichtendecke hat sie akustisch einfach nicht den Hauch einer Chance.