Wenn ich gewusst hätte, wieviel Spaß ich mit diesem Instrument habe, ich hätte es mir schon viel früher gekauft.
Die Verarbeitung des Instruments ist gut, es gibt nur kleinere Lackfehler auf der Decke, ein kleiner Spalt beim Halsansatz, das war es dann auch schon. Der Hals ist gerade, kann aber mittels Spannstab auch justiert werden, die Bundreinheit ist gut, die Mechaniken laufen leicht und mit wenig Spiel.
Offensichtlich liest Thomann auch hier die Kommentare der Käufer, denn der Vorverstärker ist in den vorderen Teil der Zarge gewandert und stört so beim Spielen nicht mehr beim Auflegen des rechten Arms. Hier ist jetzt auch ein Fishman Kula verbaut, die Vorgängerversion hatte ja noch einen B-Band Preamp. Die Spannungsversorgung wird mit 2 Knopfzellen CR2032 gewährleistet, diese sollen 240 Stunden durchhalten. Neben der Elektronik hat Thomannn auch einen vorderen Gurtpin spendiert. Zwar ist das Instrument damit etwas kopflastig, was bei dem Fliegengewicht aber nicht weiter stört.
Die Saiten brauchen ein paar Tage zum "Setzen", dann sind sie auch recht stimmstabil. Ich habe die Saiten noch gekürzt, weil ich aus optischen Gründen nicht so dicke Wickel haben wollte. Die eingebaute chromatische Stimmgerät funktioniert tadellos.
Das Spielgefühl ist nun wiederum etwas ganz Neues, die Saiten haben gefühlt höchstens halb so viel Spannung wie Stahlsaiten und damit gibt es schon einige Einschränkungen. Bending fällt aus, weil sich die Saite unter dem Finger lieber rollt und selbst wenn man es schafft erhöht sich kaum die Tonhöhe wegen der geringen Spannung. Sliding geht, aber nur wenn man mit Talkum die Saiten vorher einreibt. Ohne geht es nicht, weil die Saiten ziemlichen Gummicharakter haben. Vom Slappen will ich gar nicht reden. Sehr schnelles Spielen fällt wegen der geringen Saitenspannung ebenfalls weg.
Nun mag sich das anhören, als ob nichts auf dem Instrument ginge, genau das Gegenteil ist aber der Fall. Der Sound ist wirklich etwas Neues, er geht in Richtung Kontrabass, sehr weich mit wenig Obertönen und ebenso wenig Sustain. Angeschlossen am Verstärker glaubt man seinen Ohren nicht zu trauen, da sieht man nur noch erstaunte Gesichter. Bässe, Mitten und Höhen sind gut regelbar, der Sound bleibt in jeder Einstellung instrumententypisch weich. Selbst unverstärkt reicht die Lautstärke zum Üben oder zum Ausprobieren völlig aus.
Für mich ist klar, das Instrument wird auf jede Reise mitgenommen. Wer ein wirklich außergewöhnliches Instrument mit einem völlig eigenen Klang sucht, der sollte diesen Bass einmal ausprobieren, bei dem Preis kann man gar nichts verkehrt machen. Für mich ist die Ukulele ein Einstieg in die Harley Benton - Welt, es wird bestimmt nicht die letzte Gitarre bleiben.