Die gelieferten Teile habe ich zu einer Ukulele aufgebaut, die mir viel Spaß beim Spielen macht. Die Anleitung konnte ich leider jedoch nur als grobe Inspiration nutzen. Eine korrigierte Anleitung würde den Aufbau deutlich vereinfachen.
Ich habe das Kit gekauft um mehr über den Bau von Ukulelen und Gitarren zu lernen.
Um Hals und Korpus zu verleimen, habe Ich ein flaches sauberes Holzbrett als Arbeitsunterlage verwendet. Auf diesem habe ich Mittellinie und Umriss der Ukulele angezeichnet. Auf Hals und Korpus habe ich die Mittellinie auch markiert, damit Ich beim Kleben die Teile gut ausrichten kann.
Das Ende des Halses habe ich nachgearbeitet bis er gut zum Korpus passte. Mit Feile, Cuttermesser und Schleifpapier habe ich die Breite des Halses auf die Breite des Griffbrettes reduziert.
Am Kopfende des Halses habe ich 1mm Pappe zwischen Hals und Arbeitsplatte untergelegt, um eine etwas flachere Saitenlage zu erhalten.
Vor den Kleben habe ich die Ränder der Klebestellen mit Malerkrepp abgelebt, um Kleberflecken zu vermeiden. Meine Arbeitsunterlage habe ich mit Plastikfolie abgedeckt.
Zum Kleben habe ich im Wasserbad erhitzten Knochenlein verwendet. Die Knochenleimreste lassen sich übrigens gut einfrieren. Dieser Leim erreicht beim Abkühlen genügend Festigkeit um nach ca. 20 Minuten vorsichtig weiter arbeiten zu können. Nach 20 Minuten habe ich die Ränder von Griffbrett und Hals mit Malerkrepp abgeklebt und das Griffbrett aufgeklebt.
Vor dem Aufleimen des Steges habe ich die Klebestelle gut gereinigt und die Mensur geprüft. vorgeborten Schraubenlöcher waren an der falschen Stelle! Ich habe die Löcher ignoriert und die Schrauben weggelassen.
Erst jetzt habe ich Hals und Korpus mit Schellack lackiert, und über Nacht ruhen lassen, damit der Leim aushärten und der Lack trocknen kann.
Vorm Installieren der Mechaniken habe ich als erstes die Ringe eingesetzt. Sie haben mir geholfen die Mechaniken sauber zu positionieren. Die Schraubenlöcher habe ich vor gebohrt.
Die mitgelieferten Saiten haben sich auch nach einer Woche laufend verstimmt da sie sich immer weiter dehnten. Hier habe ich mit vier dünnen Gitarrensaiten d, g, b, e Abhilfe geschaffen. Ich habe für die Ukulele die g, c, e, a, Stimmung gewählt. Die dickste der Gitarrensaiten habe ich als g Saite eine Oktave tiefer als üblich gestimmt. Jetzt hält die Stimmung ähnlich stabil wie auf meiner Gitarre.
Die Sattelhöhe habe ich durch vorsichtiges Vertiefen der Saitenkerben eingestellt. Ich habe die Kerben so lange vertieft bis mit Finger zwischen zweitem und dritten Bundstäbchen über das erste Bundstäbchen eine Lage 80er Papier noch passte, zwei Lagen Papier jedoch rieben. Dies macht es einfacher bestimmte Griffe zu greifen, z.B. H7 und B-moll, und sorgt dafür, dass viele Griffe sauberer klingen. Steg habe ich versuchsweise unter den dicksten Saiten schräg gefeilt um die Saiten zu kompensieren, was überraschend gut geklappt hat.
Insgesamt habe ich an einem Wochenende 14 Stunden gebraucht um den Kit in eine gut spielbare Ukulele zu verwandeln und zu lackieren und habe viel dabei gelernt. Ich plane den Kit für ein Ukulele Bau Wochenende einer Pfadfindergruppe zu verwenden.
Von Thomann wünsche ich mir weitere Kits, zum Beispiel für Reisegitarre oder Mandoline und ein überarbeitetes Handbuch für den DIY Ukulele Kit.