Die Hohner Blues Harp zu bewerten heißt Eulen nach Athen tragen - es ist gewissermaßen der Standard in diesem Bereich. Für jemanden wie mich, der alten Blues macht, kommt - auch aus Gründen der Optik - nur eine Harp im klassischen "eckigen" Design in Frage, die Teile, die abgerundet sind und wie ein Stück Seife aussehen, habe ich nie gehabt.
Zudem bevorzuge ich Holz als Material, wahrscheinlich auch aus nostalgischen Gründen (ich kann nicht behaupten, daß ich einen Unterschied zu Kunststoff höre). Damit begrenzt sich die Auswahl auf einige wenige Instrumente, der andere große deutsche Hersteller macht auch noch eine ernstzunehmende Mundharmonika.
Der Klang der Hohner ist gut und vor allem laut und nicht zu vergleichen mit den Billigteilen a la Johnson, hier trennt sich echt die Spreu vom Weizen. Ansprache und Spielgefühl befriedigen ebenfalls, Bending ist gut möglich. Der Hauptvorteil der Hohner ist m.E. aber die ZUVERLÄSSIGKEIT.
Ich habe schon einige Harps - auch teure! - nach kurzer Zeit kaputtgespielt (d.h. einzelne Töne stimmen nicht mehr, die Harp ist dann unbrauchbar), mit einer Hohner ist mir das noch nie passiert, auch nach Jahren Liveeinsatz nicht.
Ich kann jedem Anfänger (und an solche richtet sich das hier ja wohl) nur raten, mit 1-2-3 vernünftigen Harps wie dieser loszulegen (man braucht C, G, evtl. noch D, alles Weitere kommt später) anstatt sich einen 12er Komplettsatz einer Billigmarke zu holen.
Einziger kleiner Kritikpunkt bei der Hohner Blues Harp ist die Verarbeitung, die ist nicht ganz perfekt, es gibt doch allerlei scharfe Ecken, das kann die Konkurrenz besser.