Hohner Marine Band Classic C

Nachdem ich viele Jahre gut mit meinen Hohner Blues Harp auskam und sehr zufrieden war und immer noch bin - ich bin mittlerweile 50 Jahre alt, in den 1970er und 1980er Jahren war ich tief verwurzelt in der ostdeutschen Bluesszene - wollte ich endlich einmal die Bekanntschaft mit dem Original machen und bestellte mir deshalb bei den thomännern eine Hohner Marine Band Classic in C-Dur.

Das Ding ausgepackt, angespielt und ich war hin und weg von diesem klaren, hellen Klang des Instrumentes. Im Vergleich ist die Blues Harp etwas sanfter im Sound mit etwas mehr Sustain, wenn man das so nennen möchte, bedingt natürlich durch ihren größeren Kanzellenkörper, aber die Marine Band ist dafür leichter in der Ansprache und direkter zu spielen. Wer den typischen, unverwechselbaren Sound alter und neuer Bluesaufnahmen kennt und liebt, der wird wissen wovon ich hier rede. Durch ihre geringere Größe liegt sie besser in der Hand, das ist natürlich ein subjektiver Eindruck.

Scharfe Kanten an den Stimmplatten und an den Deckeln, sofern überhaupt vorhanden, sollten kein Problem darstellen, denn das Instrument sollte "im Mund" gespielt werden, und nicht vor den Lippen hin und her geraspelt werden, sonst hätten wohl sämtliche Harp-Spieler ständig Verletzungen im Mundbereich zu beklagen.

Marine Band Classic. Unbedingt empfehlenswert!

Habe mir gerade zum umphten Male das Video von 1972 angeschaut, wo Neil Young seine Marine Band Kollektion durchkramt, bevor er die richtige Stimmung für Heart of Gold findet. Und dann dieses Teil (in C) mit meinem alten (in G) verglichen, das ungefähr aus der gleichen Zeit stammt wie das Video. Hat sich wohl nichts verändert. Aussehen, Klang, Ansprache… alles Top.
Nur ein Wermutstropfen: mein altes Teil ruht noch in einer tollen, bunten, richtig soliden Pappschachtel (wie auch in dem Neil Young Video zu sehen) Dieses neue Ding kommt in einem widerlichen blauen Tupper. Irgendwie scheint den Leuten bei Hohner ein bisschen der Stolz abhanden gekommen zu sein.

Diese Mundharmonika ist ein sehr schönes Stück. Auch in der kleinen Aufbewahrungsbox sieht es sehr schick in meiner Glasvitrine aus, doch es ist ja nicht als Staubfänger gedacht.

Ich habe es oft auf Wanderungen oder im Backpacking-Urlaub dabei. Es ist schnell gezückt und begleitet die Schritte mit einer schönen Melodie.
Im Vergleich zu anderen Mundharmonikas macht sie einen sehr soliden Eindruck und gibt ein angenehmes Spielgefühl.
Bis jetzt konnte ich noch keine negativen Punkte ausmachen, Was für einige jedoch ausschlaggebend negativ sein kann, ist die scharfkantige Verarbeitung der Stimmplatten, was jedoch kein Problem sein sollte.

Sie lässt sich gut anspielen, hat einen ordentlichen Klang und kann in ihrer Größe und Leichtigkeit stark überzeugen. Ich kann sie nur weiter empfehlen.

Das Instrument mutet wirklich edel an, obwohl es ja echt nicht teuer war. Der Sound ist der den man kennt: Mundharmonika, wie bei Johnny Cash! Wenn man sich ein bischen damit beschäftigt, welcher Ton wie zu spielen ist, sind Begleitungen zum Blues echt nicht mehr schwierig. Ich hatte den Bogen nach ca. einer halben Stunde raus. Natürlich waren das keine perfekten Mundharmonika-Soli, aber man kann nicht sagen, dass irgendwas nicht zur Gitarrenbegleitung gepasst hätte.
Tipp: Wer so ein Gerät, wie ich, an einen Johnny Cash-Fan verschenken will, findet mit Hilfe der google Bildersuche alte amerikanische Werbeanzeigen, in denen Johnny Cash die hohner Mundharmonika anpreist. "The sound of a hohner". Darauf ist lustigerweise genau die marinestar auch abgebildet, und sie sieht heute jnoch genauso aus wie damals! Ich habe mir das als geschenkpapier ausgedruckt...