#Einsatz:
Suchte etwas mit einer Klaviatur für Skalenbildung,
Akkorde, Theorie und Co. und transportabel.
Klavier vorhanden, aber etwas sperrig, also blieben
Keyboard, oder Melodica.
Getreu dem Motto "Instrumente, in die man nicht hinein pustet, sind keine richtigen Instrumente" fiel die Wahl auf diese Melodica für ¤ 39,-
#Klang:
Eigentlich als 'Spielzeug' für Theorie gedacht, bin ich
doch überrascht, was da für ein Ton herauskommt.
Gefällt mir gut. In der unteren Hälfte läßt es sich beinahe als 'Saxophon' spielen und rauchig hauchen. Bin eigentlich nicht so der Freund von
Blues/Jazz, aber irgendwie zieht mich der Klang der Melodica da automatisch hin. Und ich suchte eigentlich ein Instrument, wo man eher frz. Chansons spielen könnte ;-)
Es ist keine Mundharmonika, weder Chrom, noch Diatonisch, kein Akkordeon, kein Saxophon, eine Flöte schon gar nicht... aber der Klang ist definitiv interessant, sofern ich der oberen Oktave fern bleibe. Gibt im Internet auf YT nette Klangbeispiele verschiedener Melodica hintereinander. Mir gefiel der Klang dieser hier, also gekauft.
Und für ¤ 39,- erhält man selbst bei Mundharmonikas oftmals noch nachstimmungsbedürftige Exemplare.
Eine Rücksendung. Inzwischen bin ich jedoch davon
begeistert, daß sich die Tonhöhen je nach Lautstärke um über 25 Cent bei mir verändern, da sich so schöne Effekte bei der Atmung erzielen lassen. Ob das so gewünscht ist? Oder bin ich als langjähriger Mundharmonikaspieler da einfach verhunzt, was meine Atmung angeht?
Egal. HarmMoll, Bluesskala - klingt alles amtlich.
Stimmung ist gleichbleibend, mit einem leichten Sprung bei mir beim tiefen C.
#Luft:
Die Ansprache geht butterweich, Kontrolle über die Lautstärke geht spielend.
Ist jedoch nicht ganz so leicht zu hauchen, wie gute Mundharmonika. Braucht etwas mehr Luft und die Melodica springt erst bei einer gewissen Lautstärke an. (Wie schlechte Mundharmonika...)
Aber wer (auch nur unter der Dusche) singen kann, der sollte auch für die Melodica genug Luft haben.
Die Dynamik ergibt sich nicht nur durch die Atemkraft, sondern auch mit z.B. nur einer halb gedrückten Taste läßt sich Einfluss nehmen. Interessant!
Bei Akkorden, Bordunton etc. braucht es schon etwas mehr Atem, aber selbst 5 Tasten lassen sich noch spielen.
Spieler mit sehr feuchter Aussprache werden jedoch Probleme mit klemmenden Tönen bekommen, wie z.B. auch einer Chromatischen Mundharmonika.
(Keine Ahnung, ob hier auch 'Ventile' drin sind, noch nicht geöffnet)
Der Ton kommt dann erst bei genügend Druck, oder teilweise auch wenn man die Taste kurz antippt usw.
#Fazit:
Für ¤ 39,- ein vollwertiges Musikinstrument mit guter
Ansprache, guter Haptik, keinem Chemie-Geruch, Hartschalenkoffer, zwei Mundstücken und durchdringendem Klang, der Spaß macht es zu spielen.
Lediglich das Mundstück vom Schlauch ist so ziemlich das unbequemste Mundstück was ich jemals bei einem Blasinstrument hatte. Das werde ich tauschen.