Ich habe mir den Mojo Diamond zugelegt, weil ich für Aufnahmen einen brillanten, "fenderigen" Amp für Clean-Sounds gebraucht habe. Die Leistung war egal, da ich eh mit Cab-Sims arbeite. Da ich schon einige Nano-Legacy Amos habe, die alle (nicht nur gemessen am Preis) wirklich toll sind, habe ich hier, ohne drüber nachdenken zu müssen, zugegriffen. Die Nano-Legacy Amos kommen alle in identischen Gehäusen in der "Größe" eines Tube Screamers, im Falle des Mojo Diamond mit goldener Haube über der Technik. Der Amp hat 5 Watt, an Anschlüssen ist mehr da, als man bei Preis und Größe zu hoffen wagt; neben Netzteil - und Lautsprecheranschluss gibt es einen seriellen Effektweg, einen frequenzkorrigierten Kopfhöreranschluss (Mini-Klinke), der auch als Direct Out für schnelle Aufnahmen taugt, sowie einen Aux-In (ebenfalls Miniklinke), um zum üben Playbacks zuzuspielen. Ansonsten die übliche 3-Band Klangregelung plus Gain und Volumen. Die Verarbeitung wirkt wertig, lediglich die Tatsache, daß die Beschriftungen der Regler nahezu unsichtbar unter diesen liegt, ist sub-optimal. Der laute Knacks beim Einschalten ist auch nicht schön, aber ab hier wird richtig gut, der Amp klingt super clean, brillant und dynamisch, die Klangregelung ist (wie bei all meinen Nano-Legacies) richtig gut abgestimmt und lässt den Amp perfekt auf die verwendete Gitarre einstellen. Warm und jazzig geht auch, ist aber meiner Meinung nach nicht seine Kernkompezenz...Geschmacksache. Dreht Man Gain über 12 Uhr, bekommt man bei Humbuckern ein schönes Break-Up, bei Single-Coils ab etwa 14 Uhr. Für mich zwar nicht relevant, aber die 5 Watt des Amps können an einer Box schon recht laut werden, dann leidet allerdings auch die Dynamik etwas, für Recordings mit Microphon aber auch leiser absolut zu gebrauchen...zur Probe mit ner Rockband würde ich ihn aber nicht mitnehmen. Fazit: Wer einen richtig gut klingenden cleanen Amp zum üben, oder auch für Aufnahmen sucht, ohne dafür ne Bank überfallen zu wollen, liegt hier goldrichtig. Uneingeschränkt empfehlenswert!