Vorneweg: Dies ist der erste Tube-Amp, den ich mir gekauft habe. Zuvor habe ich lediglich einen Line6 Spider Combo, sowie einen Line6 Amplifi TT besessen/genutzt.
Nachdem ich mir viele unterschiedliche Tube Amps angeschaut, Bewertungen gelesen und Testvideos (z.B. von den Kollegen von Andertons) angesehen habe, habe ich mich schlussendlich für den TubeMeister Deluxe 40 entschieden.
Kriterien für meine Entscheidung waren:
-TubeAmp (nach Modellinggehversuchen wollte ich einfach eine gut klingende Plug&Play Lösung haben)
-Power Soak (da ich eigentlich nur zu Hause spiele und ein entsprechend rücksichtsvoller Mensch bin)
-Red Box für "stilles" Homerecording (bzw. die Möglichkeit auch ohne Mikrofonierung direkt und balanced meine klanglichen Ergüsse in eine DAW zu rocken)
-phänomenales Design (Geschmackssache, zugegeben)
Erster Eindruck beim Unboxing:
Extrem gute und wertige Verarbeitung. Rock solid! Alle In und Outputs fest verschraubt, kein Teil - auch im inneren - das irgendwie "wackelig" erscheint.
Wehrmutstropfen: feine und leichte Kratzer auf der Plexiglasfront (eine zusätzliche Schutzfolie war zumindest bei meinem Amp nicht (mehr) vorhanden).
Zum Sound:
(der Amp klingt bei mir durch die Harley Benton G112 Vintage Box - Kaufempfehlung an dieser Stelle!)
Clean: Toller Cleansound den man per Gain Regler auch in eine schöne Vintagezerre pushen kann.
Crunch: Nicht mein Lieblingskanal, da ich für meine Bedürfnisse, bzw. Soundvorlieben andere EQ Einstellungen benötige, hier aber das 3-Band EQ mit dem Leadkanal gekoppelt ist. Hier bietet der Amp aber eine Abhilfe per Programmierung über MIDI --> Das muss ich noch ausprobieren.
Lead-Kanal: Die Gain-Wumme. Sehr schöner Klang, definiert und für Metalliebhaber auf jeden Fall einen Anspieler wert! Einziger Wermutstropfen: Der "Sweetspot" am Treble Schalter ist je nach Einstellung von Bass und Mitten zwischen zu sumpfig und zu höhenlastig sehr eng geraten.
Lautstärke: Trotz Powersoak liefert der Amp ordentlich ab, leider konnte ich ihn aus oben genanntent Gründen noch nicht vollständig ausfahren. Da gerade durch den Powersoak auch Röhren abgeschaltet werden, hat man nicht den vollen Röhrensound zur Verfügung, sobald man die Wattzahl ändert. Hier werde ich wohl oder übel für den Heimgebrauch nicht um einen Power Attenuator rumkommen.
Red Box: Was soll ich dazu noch sagen? Einfach klasse, die Speaker Cabinet Simulation erlaubt es unterschiedliche Speaker Sounds direkt mit dem Amp zu simulieren, das Signal kommt klar und differenziert in der DAW an und ist in meinen Ohren der Sound, den ich gesucht habe.
Fazit: Klare Kaufempfehlung, wenn man kleinere Mängel wie die Koppelung des 3-Band-EQs von Crunch- und Leadkanal verschmerzen kann. Dafür bekommt man einen handlichen, satten Amp, der sensationell aussieht und von Haus aus einen großartigen Klang mitbringt. Außerdem ist auch noch eine sehr schicke Tragetasche mit dabei ;)