IK Multimedia ToneX Pedal Special Edition

da hat IK Multimedia (fast - kommt gleich) alles richtig gemacht. Amp-Captures, Noise Gate, Kompressor, EQ, Reverb, alles in einem kleinen handlichen Kästchen, dass zudem auch noch mit Standard 9V-Netzteil (320 mA) läuft, saubere Sache. Die Tone Models klingen extrem realistisch, da ist fas Gerät absolut State-of-the-Art. Und vor allem: Die wichtigen Funktionen sind alle direkt über Drehregler am Gerät verfügbar, kein Wühlen in mehrstufigen Menüs, einfach EQ, Gain. Volume annpassen. Sehr schön gelöst.

Was mir fehlt (und das ist Jammern auf hohem Niveau ist) ein FX-Loop um z.B. Modulationen und/oder ein externes Delay vor dem eingebauten Reverb nutzen zu können. So betreibe ich es mit minimalem "Room" Hall und habe dahinter dann Modulationen, Delay und Reverb. Da kann man mit leben, geiler wäre ein Loop (oder ein internes Delay), daher ziehe ich bei den Features 1★ ab.

Das 70th Anniversary Model ist schick in dem silbernen Gehäuse, dass zusätzlich noch die "ToneX Metal Gems" dabei sind, wohl eher Marketing, denn die gibt's bei IK Multimedia aktuell auch zum "normalen" ToneX dazu. Trotzdem ist das Jubiläumsmodell natürlich etwas günstiger.

Ich bin happy, und da obwohl heute das ToneX One erschienen ist, dass ja ne ganze Ecke kompakter und günstiger ist, dafür halt in der Bedienung doch deutlich reduziert.

Als Kemper-User der ersten Stunde interessieren mich generell alle Produkte, die dem ersten Profiling-Amp folgen. Vom Quad Cortex war ich enttäuscht, den Hype kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, es hat für die Preisklasse einfach zu viel Mankos. Beim ToneX Pedal kann man nicht viel falsch machen, natürlich hat es nicht den Umfang der größeren und wesentlich teureren Geräte, aber was es definitiv hat: SOUND !!! Im direkten Vergleich mit den besten Kemper-Profiles, die ich im Laufe der Jahre gesmmelt habe, macht das ToneX-Pedal durchwegs eine sehr gute Figur, es ist sehr hochwertig gebaut, die Wandler sind von höchster Qualität (kein Rauschen etc.) und das Capturing funktioniert einwandfrei. Man muss sich etwas mit dem Konzept beschäftigen, da das Pedal selbst kein Capturing kann und man dafür die ToneX-Software braucht (die Max-Version gibt es kostenlos dazu), trotzdem kommt man sehr schnell zu sehr guten Ergebnissen. Mit den Captures von meinen Lieblings-Amps habe ich meine besten Sounds jetzt immer im Taschenformat dabei. Die Thomann-Version kommt im schicken Silber und ist darüber hinaus auch noch günstiger, ich wüsste zur Zeit kein Produkt, welches in dieser Preisklasse eine solche Qualität bietet. Mein Kemper Stage bleibt trotzdem für mich das Gerät für die Bühne, das ToneX kann aber z.B. zusammen mit einem Pedalboard auch diese Lücke schliessen. Interessant wäre ein größeres ToneX-Pedal mit mehr Effekten, einer FX-Loop, in einem größeren Gehäuse mit mehr als den 3 Fußschaltern, dann wäre es schnell eine Konkurrenz für Kemper und Quad Cortex bei wahrscheinlich immer noch deutlich günstigerem Preis.

Das ist mein zweites ToneX Pedal und ich erläutere kurz wie ich es einsetzte und was es auszeichnet:
Mein erstes Pedal kaufte ich kurz nach Markteinführung und hängte es wie ein herkömmliches Pedal vor meine Amps - Bogner 3534, Fender Blues Junior IV, Fender Pro Reverb und einen Black Spirit von Hughes and Kettner. Das Ergebnis war alles andere als gut. Ich habe etwas recherchiert und die Lösung war schnell klar: Eine FR Box musste her und ich habe mir dann schnell eine "Fender Tone Master FR 12" gekauft.
Nun klang es deutlich besser und ich wühlte mich durch Unmengen von Sounds....viele Gute aber auch viele Unbrauchbare (meiner Meinung nach). Ich empfinde das riesige Angebot von Sounds als Nachteil da man schnell den Überblick verliert. Letztendlich habe ich mir die "most liked" Sounds angehört und mich dort bedient. Das Pedal ist nun fester Bestandteil meines Boards und ich nutze es sowohl im Unterricht, als auch auf Bühne und im Proberaum. Die Soundvielfalt ist enorm, wie gesagt auch etwas erdrückend, aber wenn etwas Zeit investiert bekommt ein fantastisches Gerät. Was für mich immer gegen digitale Geräte sprach, war nicht der Sound, sondern eher das Spielgefühl. In der Kombi mit der Fender Box und meinen analogen Pedalen habe ich das Gefühl, ich spiele einen "richtigen" Amp. Übrigens habe ich auch den Kemper Player und meiner Meinung nach, lassen sich die beiden Geräte nicht vergleichen. ToneX ersetzt meinen Amp und den Kemper nutze ich für die Probe, Gigs mit kleinen Bühnen, oder wenn es schnell gehen muss. Die Bedienung vom ToneX ist über die Software einfach, allerdings ohne Software etwas kompliziert - ein Stern Abzug in der Bedienung. Ich bleibe dabei - ein großartiges Pedal mit vielen Möglichkeiten, man kann es ja z.B. auch nur als Effektgerät einsetzten, aber man muss sich am Anfang etwas Zeit nehmen und sich einarbeiten.

„Straßen? Wo wir hinfahren, brauchen wir keine Straßen!” - Im Jubiläums-Silber ist der Zurück in die Zukunft Look des ToneX dank des 80er Jahre Retro Displays perfekt. Das optisch passende Boss FV-500 DeLorean Gaspedal ist bereits auf dem Weg zu mir :D

Spaß bei Seite: wer bereits mal durch 1-2 ToneX Presets gegangen ist weiß, dass hier sowohl für Gitarre, als auch für Bass eine Sound- und Dynamikqualität geboten wird. Und das auch endlich fürs Board, Multinetzteilkompatibel und vor allem zum Kampfpreis! Ich bin begeistert!

Die Menüführung gestaltet sich dank des einzeiligen Displays hier und da zwar etwas fummelig, aber die quick&dirty Einstellungen sind intuitiv und schnell gemacht. Trotzdem gibt es hier einen Stern Abzug in der Bedienung... das ist insgesamt schon eher retro gelöst. Der Sound und das Spielverhalten entschädigen dann aber sofort für alle eventuellen Unannehmlichkeiten. Dank ToneNet sind die Soundmöglichkeiten unendlich, es ist einfach alles da... Tendenz steigend. Lediglich nen Green Matamp GT120 hab ich Stand Heute noch nicht gefunden... mach mal bitte jemand ein Capture! ;)

Qualitativ ist das ganze Pedal sehr wertig und fühlt sich unterm Fuß gut an. Wer schmale Füße hat möchte vielleicht Topper auf die Footswitches packen, da für den Bankwechsel zwei Switches gleichzeitig getreten werden müssen. Die Bodenverschraubung ist geradeso noch für die Montage mittels Mounties geeignet. Der mittlerweile integrierte Tuner ist kein Weltwunder, aber zumindest für alle Bässe von 4-6 Saiten durchaus brauchbar.

Eins vorweg, ich bin kein jahrelanger Soundfetischist, der die bereits von Werk aus enthaltenen Amp Simulationen mit den Originalen vergleichen kann.

Mein einziges Ärgernis ist das enthaltene Netzteil, das ordentlich brummt.
Sonst bin ich rundum zufrieden.
Die Bedienung ist ziemlich einfach und intuitiv.
Im Prinzip verraten alle Beschriftungen wie man welchen Knopf für welche Funktion drücken muss.
So konnte ich schon nach 5 Minuten des Rumprobierens meine ersten Presets abspeichern.
In Sachen Sound bin ich schlichtweg begeistert.
Ich fühle mich im Hard Rock und Metal Sektor zuhause und meine Bedürfnisse wurden mehr als nur befriedigt.
Da macht das Spielen gleich wieder viel mehr Spaß.
Dank reichlich Speicherslots, 3 Stück pro Bank, von den Bänken müssten es 100 oder 150 sein, kann ich mir für jede Gitarre ganz easy Presets machen.
Clean, Rhythm, Lead, mehr braucht es für mich nicht und die Sounds lassen sich ganz einfach mit Namen ausstatten.
Zum Wechseln der Bänke gab ich tatsächlich noch einen externen Schalter dazugekauft, sonst muss man immer 2 Schalter gleichzeitig treten.

Die Amp Capture Funktion und das einspeisen weiterer Sounds über die Software kann ich nicht bewerten, da nie genutzt.

Alles in allem ein tolles, vielseitiges Gerät, das viele Möglichkeiten bietet.

Mit dem Teil kommt man einfach und bequem in die Amp Profiling Welt.

Ich habe schon Profile aus dem Netz geholt, dessen Amps ich mir nicht leisten könnte und es klingt so gut.

Man muss schon etwas warm mit der Software und den Einstellungen werden, aber das ist eine Lernkurve, die ich in Kauf nehme. Da ist noch potential. Die Bedienung am Gerät finde ich okay und nicht zu komplex.

Ich betreibe das Teil auf meinem Board mit einem bekannten Amp Modeler und zusammen macht das richtig Spaß. Mein Live-Sound hat sich so verbessert, dass mein Kollege im Lead schon danach fragt und er ist Röhren-Liebhaber.

Es ist auch total krass, dass nicht nur Amps, sondern auch Plugins damit profilen kann.

Daumen hoch für das Tonex Ökosystem.

Das mein alter Pod 2.0 doch einige Jahre auf dem Buckel hat, dachte ich mir das ToneX Pedal wäre ein adäquater Nachfolger für mein Setup zum nächtlichen Spielen. Geplant war Strom, dran, Gitarre dran, Kopfhörer dran und gut (je nach Laune vielleicht das ein oder andere Pedal).
Nur ist leider das Brummen dermaßen laut, dass man das eingebaute Noise Gate zwar nutzen kann, es aber so aufreißen muss das das Spiel komplett verfälscht wird. Die Sounds an sich bekommt man brauchbar hin, aber über Kopfhörer ist das wie gesagt nicht genießbar - daher der Punktabzug. Ich habe schon gelesen dass das wohl mit dem schrottigen mitgelieferten Netzteil zusammen hängen kann - vielleicht probiere ich es mit einem anderem Netzteil aus, das muss ich jedoch erst anschaffen da mit den mir zur Verfügung stehenden das Pedal nicht kompatibel ist.
Ich werde wohl den frisch erschienenen Nano Cortex bestellen und die Geräte vergleichen. Mal sehen wer von beiden bleiben darf 🤷🏻‍♂️

>>edit: Mit einem anderen Netzteil (in meinem Fall das Boss PSA-230) ist das Ergebnis eine ganz andere Welt. TONEX bleibt, Nano Cortex ging wieder zurück!
Neural DSP hat zwar 'ne tolle App dazu (was ich eigentlich präferiere), aber die Sounds sind im Vergleich zum TONEX irgendwie drucklos - zumindest beim von mir betriebenen Kopfhörerbetrieb.