Jensen C10Q Ceramic Vintage 16Ohm

Dieser Speaker hat sich aufgrund seiner flachen Bauform für den Ersatz des 8‘ Celestion in der Marshall 5 Combo qualifiziert. Die Jensen Webseite ist sehr detailliert inkl. Sound-demos - wo eigentlich die P- version mit Alnico gewonnen hätte, dessen Magnet ist aber schwächer, leiser und doppelt so teuer. Nachdem mittels neuer Sperrholzfront (MDF klingt wie tot...) genug Platz geschaffen war und der Speaker auf die „andere“ Seite - weg von dem Röhren gewandert war, war nicht nur der Brumm weg, sondern auch 10 mal mehr Bass und Höhen da - ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das Klangbild verfeinert sich noch nach 30 Stunden einspielen, aber der Twäng bleibt; und das bei einem Marshall...endlich mach der Tiltregler Sinn, beim 8“ Zöller musste der aufgrund mangelnder Höhen immer auf Max stehen, jetzt reicht schon 11Uhr. Die 16 Ohm Version hat nach Datenblatt etwas mehr Punch, was aber wohl marginal ist. Sofern der Ausgangsübertrager gekapselt ist, darf man mit dem Speakermagnet sehr nah ran...bei manchen historischen Kombo’s sassen die sogar mit auf dem Korb. Was man wissen sollte - der Speaker ist sehr brilliant - fast höhenlastig und muss zum Klangcharakter des Amps passen, gibt aber dunklen Verstärkern den richtigen Kick! Bei Blues und Crunch fühlt er sich am wohlsten...und wie heute üblich sind die Stahlkörbe recht dünn, also vorsichtig anschrauben! PS. Es gab da wohl in grauer Vorzeit auch mal „verpolte“ Serien wo Plus eigentlich Minus war - notfalls per Batterie checken wenn alt und neu zusammen verbaut werden...

Eigentlich habe ich die Katze im Sack gekauft. Für ein Projekt "Kopie einer ENGL 2x10 Box" als Zusatzbox zu einem China-Billig-Akustikcombo brauchte ich kostengünstige Speaker und der Name Jensen fiel im Internet oft im Zusammenhang mit Fender. Zugegriffen, eingebaut verdrahtet, und .... Sahne! Mittlerweile habe ich 4 Speaker in 2 Boxen in Betrieb, spiele Akustikgitarre (aktive u. Passive PUs, Transistoramp) und E-Gitarre (Marshall 9004, Rocktron Velocity 100 + Behringer Vintage Tube Overdrive) darüber. Egal welche Befeuerung, ich habe selbst bei Zimmerlautstärke einen Supersound, dem nichts fehlt und der nicht wummert wie mit 12-Zollern. Das Klangspektrum wird hervorragend wiedergegeben. Für Blues und Rock bestens geeignet!

In einem meiner Super Reverbs war ein Speaker "gestorben". Ersatz auf dem Markt zu finden ist absolut kein Problem, manches ist sinnvoll, vieles schlicht überteuert. Da kam mir der Jensen gerade recht. Für relativ wenig Geld ein Speaker mit großem Namen. Immerhin waren Jensen Speaker in den begehrtesten Fender Amps der frühen 60er Jahre.

Mit verschiedenen Impedanzwerten lieferbar. Darauf muss man achten, es gibt Super Reverbs mit 2 oder 4 Ohm Ausgangsimpedanz. Der hier besprochene hat 16 Ohm, was für den Amp mit 4 Ohm Ausgang genau passt. Der Einbau ist recht simpel, vier Schrauben und steckbare Kabel machen das zum Kinderspiel! Nach dem Einschalten die große Spannung: wie klingt er? Nun, da immer noch drei Originale drin sind und der Speaker wirklich sehr gut ist, fällt er nicht groß auf.

Der Amp klingt genau wie vorher - gibt's ein größeres Kompliment? Ich würde ihn auch in einen Amp einsetzen, wo er alleine ist. Ich bin sicher, das kann er auch.

Auf der Suche nach einem frischen Sound für Rockgitarren-Recording wollte ich mal was anderes als 12er Boxen ausprobieren. Der Jensen 10er ist straffer im Bass und hat ordentliche Mitten mit Biss. Das kann bei ordentlich Zerre und laut schon recht giftig werden. Als 1x10er Box (ca. 30x40 cm, 25 tief) an einem 15 Watt Röhrentopteil kommen gute Crunch- bis Leadsounds im Mix raus, Highgain funktioniert im Bassbereich nicht (was zu erwarten war).
Geflasht hat mich der Speaker in Verbindung mit meinem Vox AC4 Topteil bei einer eher ruhigen Session. Da kam Clean bis Crunch in ausreichender Lautstärke mit unglaublichem Sound raus. Das ist richtig früher 60er Sound. Mit 4 Watt. Grins.
Für den Preis hat sich das Experiment auf jeden Fall gelohnt. Für meinen Vox habe ich den passenden Begleiter gefunden.