Jensen Jet Series Tornado 12" Lautsprecher 8Ohm

Dieser Speaker bildet den Klang meines Peavey 6534+ so gnadenlos neutral und brutal sauber ab, dass ich mich ernsthaft frage, wie ich nur 20 Jahre lang mit diesen ganzen Celestion Dingern arbeiten konnte. Das hier ist wirklich ganz großes Kino der Firma Jensen!

Gitarrenlautsprecher "verändern" oft so stark im Höhen-, Mitten-, und Bassbereich, dass man lange suchen muss, bis man den richtigen Speaker zu seinem Sound gefunden hat und am Ende fehlt immer ein bißchen Schub oder man hat zu scharfe Höhen, etc. Dieses Drama bleibt mit diesem Speaker aus. Alle, wirklich alle Frequenzbereiche sind extrem ausgewogen und werden präzise wiedergegeben. Die EQ Sektion des Amps kann endlich so arbeiten, wie sie soll und wird nicht vom Speaker bestimmt. Der Jensen Tornado ist ein High-End Gitarrenlautsprecher, der immer ausgewogen spielt, irre brutal klingen kann, aber sich immer irgendwie zuckersüß und warm präsentiert, auch bei hohen Lautstärken.
Sekundär find ich grandios, dass meine 4x12er Box jetzt über 15 Kilo leichter ist, was meinem lädierten Rücken sehr zugute kommt.

Der Preis ist zwar doch recht heftig, aber leider gerechtfertigt, meine Damen und Herren.

Wer den Jensen Jet Tornado noch nicht kennt hat definitiv etwas verpasst.
Aufgrund seiner Neodym Bauweise ist der Tornado selbst in 4x12 Konfigurationen äusserst rückenschonend, und weist dabei einen sehr präzisen und offenen Gesamtklang auf.
Gerade im Vergleich zu den Gitarrenstandards (wie z.B. Celestion V30) wirkt der Tornado eine ordentliche Portion dynamischer und lebendiger, und kann sowohl bei cleanen (sehr offen, clean und höhenreich), als auch härteren Gangarten (resonanzarme Wiedergabe von Verzerrungen) überzeugen.
Für Retro Rock und Speaker am Breakoutpoint dabei aber eher nicht geeignet...
Gerade auch fürs modern klingende Studio definitiv empfehlenswert!

Wer eine Stratocaster noch nicht über einen Jensen Speaker gehört hat, der hat eine Strat noch nicht gehört. Es ist ein Fest für die Sinne! So muss es klingen. Da gibt es keine Diskussion - zumindest für einen Clean Sound und einen Crunch Sound.
Meine Soundkette ist:
Mark Jenny Vintage 50's Strat (mit Swamp Ash Body aus den Südstaaten), Kabel mit sehr niedriger Kapazität (ca. 60pF/m), Carvin Quad-X Preamp mit 9 neuen Röhren von TAD in eine Peavey 50/50 Classic Röhrenendstufe über Vovox Boxenkabel in die Jensens Jet Series Tornado. Effekte bei Bedarf.
Und dann bitte die Strat mit den Fingern spielen ... - da hört man jede Hautrille des Fingerabdrucks beim Zupfen. Hier entfaltet sich ein Sound Bouquet in den hohen Lagen das bei anderen Lautsprechern gar nicht existiert.
Die Röhrenendstufe braucht allerdings eine gewisse Lautstärke, damit die Transienten im Attack sich entfalten können und man mit der Dynamik spielen kann. Ich werd' das demnächst mal in Youtube festhalten.
Ein positiver Nebeneffekt: Die Lautsprecher sind auch noch extrem leicht und sie sind bis 100 Watt belastbar! So, jetzt muss ich gleich weiterspielen. Diese Jensens machen süchtig.

Nachdem ich einige Zeit mit verschiedenen Amps optimiert hatte (bluesrock rock funk und manchmal hard) mit Engl screamer , 520 und 530 preamps, Laney IRT studio, Boogie Mark Mark V 25 und zuletzt Egnater Tweaker 88 und alle immer schön abwechselnd auf ne Boogie 12er box open back mit v30 oder ne Fender 2 12er box closed - musste ich mal die Speakerfrage neu auftrollen. Was bleibt ist folgende Erkenntnis ahnlich meiner Vorredner: Der Jensen ist top und passt wohl fast immer auser trash metal vielleicht. Er klingt rund, ausgewogen, kräftig im Bass und spricht schön an. Er mag ein bisschen mehr Treble im EQ als die Celestion oder EV , er ist dann dafür aber nicht so unkonntrolliert kratzig. Schön ist eine Kombi mit einem EVM12L in einer 2x12er closed weil dieser noch n tick feiner auflöst aber nicht den bass hat. Wer nur crunch und Zerre spielt müsst den Jensen zusammen mit nem Celestion in Kombi nehmen. Das klingt dann gewohnt aufdringlich im solosound aber eben mit mehr Druck untenrum - man verliert dann allerdings etwas die feinen Nuancen und Peaks im dynamischen Spiel mit Crunchsounds. In einer 1 12er macht der Jensen sowieso alles gut und ne 4x12er braucht kein Mensch mehr heutzutage, ausser wegen der Optik vielleicht. Fazit: Nicht geizen - der Jensen mit Neodym ist einfach ein Jahrhundert weiter und die 30- 50 Jahre alten vintage Schätzchen sind damit nicht mehr alleine im Gitarrenhimmel.

Dieser Lautsprecher ist gegenüber meinem vorigen, der ebenfalls von einer namhaften Marke war, ein erheblicher Gewinn.
Die Klangregelung meines Röhrenamps, die einer alten Fender-Klangregelung nachempfunden ist, ist mit diesem Lautsprecher zu ihrer vollen Wirkung gelangt. Sowohl Höhen, Mitten als auch Tiefen lassen sich klar dosieren, nirgends gibt es Spitzen, die nerven.
Allerdings wurde der AMP ingesamt etwas lauter, was vielleicht aber daran liegen kann. dass eine gewisse Zeit zum Einspielen nötig ist.
Hervorzuheben ist aber auch das geringere Gewicht, welches fast drei Kilo gegenüber einem großmagnetisierten Speaker ausmacht.

Der Tornado ist was Speaker angeht schon die eierlegende Wollmilchsau. Er kommt mit größer dimensionierten Endstufen gut zurecht, auch bei Droptunings geht ihm nie die Puste aus - und kann trotzdem problemlos leise gespielt werden.
Klangmäßig wird er stets als neutral beschrieben was ich hiermit bestätigen kann, nach der Einspielzeit wird m.E. er etwas weicher in den Hochmitten, was ich sehr begrüße - kein nerviges Gekratze was ich bei einem Neodymspeaker gewohnheitsmäßig befürchtet hatte. Neodym ist das Stichwort, im Vergleich zu z.B. Celestions V30 wiegt er nichts. Klingt in meinem Ohren runder und voller, kommt nie an seine Grenzen, lediglich im Wirkungsgrad hingt der Tornado etwas hinerher. Was ich aber auch als Vorteil sehen würde, da so die Endstufe etwas mehr gefordert wird.

Grundsätzlich würde ich ihn Verbesserung für die meisten Röhrencombos moderner Bauart mit 100W sehen, in meinem Fall Engl Sovereign und Raider. Auch in den berühmten Boliden aus dem Hause Fender (Twin) macht er eine tolle Figur.
Ebenfalls ist er als Ergänzung ganz wunderbar da er eben nicht färbt und sich nicht aufdrängt.

Ich habe die Jensens in einer 2x12er Marshall 1936 Box und spiele einen Marshall JVM 410. Der Klang ist direkt und glasklar.

Für meinen Geschmack ist die Wiedergabe von tieferen Bässen etwas schwächer als bei vergleichbaren Marshall Speakern, was sich aber im Band Kontext eigentlich als Vorteil erweist, da es nicht so "matschig" wird, wenn Bass und Gitarre in tiefen Gefilden spielen. Mit dem Marshall bildet der Jensen Spieldetails super ab uuunnnddd mit einer Tele gibt's (im Fender-liken Clean Channel) messerscharfen Twang.

Über den Vorteil der Gewichtsersparnis brauche ich nichts erzählen :-) Ich kann nur sagen "Gefällt mir"!