Generate 3 ist ein kompakter VCO, der es mit jedem Complex Oscillator aufnehmen kann. Seine Besonderheit liegt in der Aufteilung des harmonischen Spektrums in vier Bestandteile, die separat gesteuert und an Einzelausgängen abgegriffen werden können. Außerdem ist der vollständig analog aufgebaute Oszillator mit Through-Zero-Technik für die lineare FM ausgestattet, was eine saubere Frequenzmodulation über einen weiten Bereich ermöglicht. Zusätzlich stehen Phase Modulation sowie Hard- und Soft-Sync zur Verfügung, wodurch bei geeigneter Modulation schon innerhalb des VCOs eine Vielzahl von dynamischen Klangveränderungen möglich ist, ohne dass ein nachfolgendes Filter oder ein Waveshaper erforderlich wäre.
Generate 3 arbeitet mit einer Schaltung, die auf einem Triangle-Core basiert. Anstelle der üblichen Standardwellenformen besitzt das Modul Einzelausgänge für Fundamental (Sinus), Even und Odd Harmonics sowie die Dreieckswellenform am Core-Ausgang. Durch die CV-steuerbare Mischung der Bestandteile kann bereits auf dieser Ebene eine dynamische Klangformung erfolgen, die sich durch Hard- und Soft-Sync noch erweitern lässt. Durch die Through-Zero-Technik kann im Zusammenspiel mit einem zweiten VCO ein sehr klarer, stimmstabiler FM-Sound erzielt werden. Auch die Modulation der Phase und der Amplituden der spektralen Bestandteile erfolgt auf Basis der Through-Zero-Technik. Für Phase Shift beträgt der Bereich sagenhafte 900°.
Generate 3 wirkt zunächst wie ein klassischer VCO, ist mit seinen spektralen Möglichkeiten aber eher mit einem Complex Oscillator nach der West Coast-Philosophie vergleichbar, obwohl er keinen internen Modulator besitzt. Damit bietet sich das Modul für Systeme an, in die zwar kein platzraubender Complex Oscillator passt, für die aber trotzdem ein spannender VCO gebraucht wird, der bereits vor dem Filter eine umfangreiche Klanggestaltung ermöglicht. Damit die Vorteile der Through-Zero-Technik richtig zur Geltung kommen, sollte Generate 3 in einem Umfeld von hochwertigen Modulen betrieben werden.
Joranalogue Audio Design ist eine kleine, in Belgien gegründete und ansässige Firma, die sich auf die hochwertige Herstellung anspruchsvoller Eurorackmodule spezialisiert hat. Aufgrund der „unerbittlichen Leidenschaft zu analogen Schaltkreisen“ der Köpfe hinter Joranalogue Audio Design sind alle Module rein analog aufgebaut. Die moderne Interpretation der Geräte soll dabei weit über die bekannten Funktionsumfänge hinausgehen und somit ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Die gesamte Entwicklung und Produktion der Module findet mithilfe moderner Fertigungsmethoden vor Ort in Belgien statt. Der Herstellungsprozess sowie das Design basieren dabei auf langjähriger Erfahrung in der modernen Hardwareentwicklung sowie in der Wartung von Vintage-Synthesizern. Das Ziel von Joranalogue Audio Design ist es, stets neue Ansätze und Techniken auf den Eurorack-Markt zu bringen und Wellen in der analogen Welt zu schlagen.
Als Single-Oszillator lebt Generate 3 von der Mischung und Modulation der spektralen Teilbereiche. Darüber hinaus können diese extern separat bearbeitet werden: Even und Odd Harmonics lassen sich unterschiedlich filtern, Fundamental und Core können ringmoduliert oder mit einem Waveshaper bearbeitet werden und vieles mehr. Mit zwei Generate 3 eröffnen sich die Möglichkeiten von FM sowie Phase Modulation, AM und Synchronisation auf klanglich sehr hohem Niveau. Die Through-Zero-Technik lässt Modulationen in einer viel größeren Bandbreite zu, als es mit normaler linearer Steuerung möglich ist. Sowohl als Single-Oszillator als auch im Doppelpack kann Generate 3 auch als anspruchsvoller LFO eingesetzt werden, der mit seinen Möglichkeiten vielfältige Modulationssignale mit bis zu sechs Minuten Durchlaufzeit für eine Amplitude erzeugt.
Wird die Frequenz eines Oszillators über einen exponentiellen Eingang moduliert, ändert sich die Tonhöhe entsprechend. Dies bietet sich in erster Linie im Subaudiobereich an, etwa für Vibrato, Bending oder bei Hard-Sync. Erfolgt die Frequenzmodulation linear, bleibt die Tonhöhe des Oszillators erhalten und es entstehen Seitenbänder, die ein neues Frequenzspektrum bilden. Normale lineare FM ist jedoch nur in einem gewissen Bereich möglich. Erst durch die Through-Zero-Technik, bei der eine gleichmäßige Modulation im positiven als auch (durch einen Trick) im negativen Bereich erfolgt, kann die Frequenzmodulation im vollen Umfang stimmstabil vonstatten gehen.