Nach den vielen positiven Berichten über die Joyo Bantamps habe ich mir den Bluejay ausgesucht für überwiegend Clean Sounds und als Pedalbasis.
Positiv : Gute Verarbeitung und macht einen robusten Eindruck.
Negativ : Es ist mir nicht gelungen aus der kleinen Kiste irgendeinen wirklich brauchbaren Sound heraus zu holen. Die Cab Simulation über Kopfhörer klingt eher unterdurchschnittlich, und ich habe meine wirklich sehr guten Sennheiser angeschlossen und kein Billigmodell. Es klingt alles zu dumpf und mulmig, es fehlt an Brillianz. Der Tone Regler schafft hier auch keine wirkliche Abhilfe.
Nächster Test an einer 12er Box mit Celestion Vintage Speaker, das gleiche schlechte Ergebnis, leblos und ohne Volumen, egal welche Gain und Tone Einstellung. Getestet habe ich mit einer Ibanez RG und einer Yamaha Pacifica 112V, beide Gitarren klingen an meinen anderen Röhrenamps sehr gut bis überragend. Am Bluejay kommt aus der Box nur klanglicher Brei heraus.
Weiterer Test über ein Mischpult an Kopfhörer, hier wird es noch schlimmer, die Bässe sind dominierend und zermatschen jeglichen Klang, auch bei niedriger Lautstärke.
Den Test der Bluetooth Funktion habe ich mir dann gespart.
Der Anschluß für die Kopfhörer auf der Rückseite des Gerätes ist einfach schlecht durchdacht, das gehört an die Frontseite.
Fazit : Für mich als Semi-Prof Musiker ist der Bluejay leider völlig ungeeignet, der Sound ist miserabel, die Cab Sim klingt grauenhaft.
Eigentlich wollte ich den Bluejay als Backup für Live Gigs einsetzen, aber daraus wird nichts, das Gerät musste wieder zurück.
Für absolute Anfänger, die mit kleinem Budget in die Welt der E-Gitarren reinschnuppern möchten, kann ich den Bluejay gerade noch so empfehlen, trotzdem würde ich lieber ein paar Euros drauflegen und einen wirklich gut klingenden kleinen Amp wie zum Beispiel den Vox MV50 AC, oder wenns echte Röhren sein sollen den wirklich Top Klasse klingenden Laney IRT-Pulse kaufen, beide klingen um Welten besser als der Bluejay und sind nun mein Backup.