Habe das Kawai ES 920 gekauft, weil: ich wollte für mein Jazztrio eine „pianistischere“ Tastatur als in meinem KORG Grandstage. Dort hatte ich mich in Proben und bei Gigs regelmäßig „müde“ gespielt. Die Sounds und die Verarbeitung des GS finde ich nach wie vor toll (z.B super spielbare und klingende E-Pianos, fantastische Synths): für den raueren Live-Bühnen-Gebrauch, etwa in einer Funkband, nach wie vor top, z.B. in Verbindung mit einer zusätzlichen Orgel! Aber zurück zum KAWAI: Auf die RH III Tastatur kam ich, weil sie im NORD Grand verbaut ist, wo sie mit deren Sounds grandios funktioniert, wie ich finde. Dieses Produkt kam aber wegen des hohen Preises nicht in Betracht. Meine Erfahrungen mit dem ES 920: die Tastatur ist tatsächlich klasse, mit gutem Widerstand, sehr feinfühlig zu spielen, die Hände ermüden nicht. Das Keyboard ist mit ca. 17 kg noch angenehm zu tragen, anders als das 5 Kilo schwerere GS. Der Sound der Pianos ist über Kopfhörer und Anlage gut bis sehr gut und macht wirklich Spaß. Die Lautsprecher sind leider nicht der Bringer, mir fehlen die Wärme und Fülle der tieferen Mitten, da hilft auch beherztes EQ-ing nicht. Für zu Hause zum Üben oder mal eine Chorprobe o.ä. begleiten aber völlig OK. Für Auftritte würde ich immer auf eine externe PA setzen, egal wie klein die Räumlichkeit ist. Die Verarbeitung ist gut und wertig, obwohl Plastik, aber: der Stecker für die Stromversorgung (kein Kaltgerätestecker) beruhigt mich für kommende Auftritte nicht, und ich vermisse die professionellen zusätzlichen XLR-Ausgänge des Grandstage. Warum ich es behalten habe: Inzwischen nutze ich das ES920 vor allem in Verbindung mit der Pianoteq-Software (durch iOS inzwischen mobil gut nutzbar), und bin sehr happy damit. Somit habe ich eine tolle, pianistische, tragbare Tastatur mit fantastischen Pianosounds und als Backup die ordentlichen internen Sounds, und bei Bedarf noch die internen Lautsprecher. Das KORG GS habe ich behalten, auch darauf läßt es sich, zumal mit Pianoteq, sehr gut spielen. Für häufigeren Transport und lange Jazz-Sessions ist die Kawai-Tastatur aber überlegen.