Man fragt sich verwundert, warum bisher offenbar nur ein einziger Hersteller diese überaus praktische und logische Idee umgesetzt hat; und man ist umso enttäuschter, wenn man feststellt, dass dieser eine Hersteller diese Idee dermaßen unbefriedigend umgesetzt hat!
DIE KLEINEREN UNZULÄNGLICHKEITEN sind ein zu kurzes Kabel und die "hold-to-test" Taste. Das Kabel mißt zwischen Knickschutz am Stecker und am Gerät nur ganze 12cm. Da es zudem noch recht unflexibel ist, muss man zumindest eine angeschlossene Gitarre in sehr ungewöhnliche Positionen bringen, will man das Display nicht auf dem Kopf stehend ablesen. (Das auf den Abbildungen der Anleitung dargestellte Kabel ist deutlich länger, aber auch deutlich dünner: Das wäre in der Realität zwar besser zu handhaben, aber auch schneller "hinüber".) Zumindest beim Testen am Instrument wird dieses Problem durch die Winkelform des Steckers noch verstärkt.
An der Taste stört dreierlei:
1. Ihr Vorhandensein überhaupt. Warum testet das Gerät nicht einfach, wenn der Kontakt hergestellt ist?
2. Die Notwendigkeit, sie während des ganzen Prüfvorgangs gedrückt halten zu müssen. Warum rastet sie nicht ein oder ist als Schieber ausgelegt?
3. Ihre im Gehäuse so weit versenkte Position, dass man sich den "Prüffinger" anspitzen möchte, um sie zu betätigen.
Wer bis hierher den Eindruck hat, ich versuche um jeden Preis das Gerät schlecht zu machen und mäkle nur an Belanglosigkeiten herum, möge sich das Teil bestellen und - wie ich es getan habe - versuchen, eine AA-Batterie zu testen: Batterie mit Pluspol an Pluspol des Gerätes drücken - Spitze des Klinkensteckers an Minus der Batterie drücken - Taste drücken (+ gedrückt HALTEN!).
Definitiv eine Hand zu wenig. Zum Testen einer 3V-Zelle müsste man dann die Mithilfe aller Familien- oder Bandmitglieder in Anspruch nehmen: Laut (als PDF downloadbarer und immerhin deutscher) Anleitung wird dazu der Pluskontakt zum Gerät mit einem Stück Draht hergestellt. (Stoff für einen Loriot-Sketch.)
WEITAUS ÄRGERLICHER ist, dass das Gerät offenbar mit den wenigsten Gitarren überhaupt funktioniert. Von meinen 6 aktiven konnte ich nur eine einzige testen!
Ähnliches war auch schon in anderen Bewertungen zu lesen, und selbst besagte Anleitung räumt ein, dass es "seltene Fälle" gäbe, wo das Gerät nicht funtioniere.
EIN ABSOLUTES UNDING allerdings ist, dass das Gerät - wenn es denn schon einmal anzeigt - offensichtlichen Unsinn anzeigt: Zwei nagelneue AAs extern getestet - Anzeige 100%. Erscheint logisch. Diese 2 Batterien im Effektgerät via Klinkenstecker getestet - Anzeige "LO"!???
FAZIT:
Dieses Gerät ist nicht nur total überflüssig weil unbrauchbar, es ist auch noch heimtückisch gefährlich, denn: Wer kauft sich so etwas nur für den Proberaum?
Wenn aber mitten im Konzert eine Gitarre krächzt und kratzt, weil man sich auf die Ergebnisse eines unverlässlichen Batterietesters verlassen hat, dann ist das extrem peinlich und ärgerlich, und dann kann man auch weiterhin alle Batterien turnusmäßig wechseln - auch wenn´s dem Geldbeutel und der Umwelt nicht gut tut.
Übrigens: Mindestens 1 Stern musste ich ja leider vergeben - weniger geht gar nicht, denn der bedeutet schon "sehr unzufrieden" - wußte ich vorher auch nicht.
(Das Gerät habe ich natürlich zurück geschickt!)