"Uh du spielst auf einem Plastikblatt? Wie machst du, dass es so klingt? Ist das nicht komisch? Klingt es nicht flach?"
Das sind die häufigsten Fragen, die mir gestellt werden und ich selbst war auch lange skeptisch, was das spielen auf einem Plastikblatt angeht.
Nach vielen Stunden Eingewöhnungszeit bin ich doch ziemlich begeistert, was das Blatt alles kann. Vorallem wie schnell man spielbereit ist. Kein langes Anfeuchten des Blattes, kein Einspielen, kein Bearbeiten. Es bleibt beständig und hält jeden Witterungsveränderungen stand. Detailgetreue Bearbeitung der einzelnen Blattfragmente machen die gute Ansprache auch in den höheren Tonlagen aus.
Natürlich fehlt es dem Blatt etwas an der gewohnten Stabilität eines richigen Holzkernes. Dennoch lässt es (mit dem richtigen Mundstück - offene Bahnen) sehr viel Luft durch das Instrument und das Blatt kann auch viel frei schwingen. Die Ansprache ist so also dem des Holzblattes bis auf die glatte Oberfläche sehr ähnlich.
Allerdings fühlt sich nach dem Spielen auf einem herkömmlichen Blatt so an, als würde das Herz des Blattes etwas fehlen. Es klingt dadurch etwas flacher und macht das Oberton-Spektrum nicht so groß wie bei einem (gut eingespielten) Holzblatt. So hält das Blatt bei leisen Passagen sehr gut, doch bei lauteren und kraftvollen wirkt es etwas leicht und instabil.
Die Stärken fallen etwas leichter aus als bei herkömmlichen Holzblättern der bekanntesten Firmen. Bei dieser Stärke liegt es vergleichsweise zwischen einem Vandoren 2 1/2 und 3.
Alles in allem verwende ich die Legere-Blätter sehr gerne für kurzes Üben gerade an technischen Stellen oder kurzen Momenten der Probe, da es sehr schnell und variabel einsetzbar ist und damit sehr zuverlässig! Für Vorspiele oder gar Konzerte ist es etwas gewagt da es seine Grenzen doch irgendwo erreicht. Daher empfehle ich es gerne auch an Freunde und Schüler weiter!