Lehle ist schon länger bekannt für hochwertigstes Zubehör, nicht billig, aber angesichts der Qualität den Preis voll wert!
Das Volumepedal macht da keine Ausnahme! Normalerweise gibt es zwei Schwachstellen bei diesen Produkten: ungleichmäßigen Regelweg und eine Mechanik, die früher oder später Verschleißerscheinungen zeigt. HIER NICHT! Völlig unabhängig vom Eingangssignal regelt das Lehle Pedal das Volumen absolut gleichmäßig und ohne Veränderung des Klanges über den ganzen Bereich, dessen Maximum durch den extra Boostregler auch noch über Unitygain liegen kann!
Bei mir liegt das Pedal am Ende der Pedalkette und ist nur für den Gesamtpegel zuständig, Verzerrungsgrad mache ich immer schon mit dem Guitarvolume, denn da ist die Resonanzverschiebung gewünscht und Teil des Konzeptes.
Auch mechanisch gibt sich das Lehle keine Blöße, überhaupt ist die auf ein Minimum reduziert, kein Poti, keine Zahnstange, keine Schnüre etc., einzig beweglicher Teil ist das Scharnier selbst und das ist wie das ganze Pedal super robust ausgeführt! Genial, hier gibt es so gut wie keine Abnützung, die elektronischen Teile sind völlig von außen abgekoppelt!
Das Gehäuse aus dickem Stahlblech, groß, mit dicker Gummiauflage auf der Trittfläche hat entsprechendes Gewicht, es liegt am Boden wie ein Stein! Trotzdem sind Schraublöcher zum Befestigen vorhanden, ich werde sie nicht brauchen.....
Fazit: ultrarobust, perfekt in der Funktion, Bestnoten!
Einzig die Tatsache der benötigten Stromversorgung könnte man ankreiden, aber das ist absolut verkraftbar!
Nachtrag mit kleiner Meckerei...:
Nach vier Jahren on tour war eine Reparatur nötig, da plötzlich die Wippe ganz locker war und durch das eigene Gewicht in Maximalposition fiel. Immerhin war die elektrische Funktion davon nicht beeinträchtigt, aber ich musste für den Rest der Probe den Fuß am Pedal lassen... Nach mühsamer Zerlegung war dann klar: nicht der Spannmechanismus zum Regulieren des Wippwiderstandes, sondern der Bruch der Verbindung von Wippe und Welle war die Ursache! Und diese Verbindung war vom Hersteller mittels zweier, winziger Schweißpünktchen gemacht worden. Da hätte man ruhig eine halbe Sekunde länger mit dem Schweißrüssel draufhalten können, dann wär die Verbindung für die Ewigkeit... Na gut, jetzt ist das so gemacht und wird nie wieder brechen außer bei einem direkten Bombentreffer!
Fummelig ist dann das Zusammensetzen! Die besagte Welle sitzt nicht direkt auf der Wippe, sondern auf einer Stahlplatte, die wiederum mit vier Muttern an die Wippe geschraubt wird, sehr schlecht erreichbar nur mit einem Gabelschlüssel, tief drin im Pedal, mit ganz kurzem Hebelweg zum Schrauben - schon beim Zerlegen zigmal ansetzen und ein kleines Stückchen drehen bis die Sicherungsmutter endlich am Ende des Gewindebolzens die letzte Drehung mit den Fingern erlaubt. Zusammenbauen ist noch eine Klasse schwieriger, man muss die Mutter mit Klebeband am Gabelschlüssel befestigen und hoffen, dass man mit einer Achteldrehung den Gewindegang erwischt, und nicht verkantet natürlich.... Wie machen die das bei Lehle?????
Nun ist alles wieder zusammen und ich bin sicher, es wird nie wieder Probleme geben, denn bis auf die Schweißstelle ist an dem Pedal vom Werk aus alles Heavy Duty!!!
...und wen interessiert dieser Wortschwall jetzt? Möglicherweise nicht viele (wer kann schon ein paar Schritte in die Werkstatt machen und kurz mal die Schutzgasschweißerei in Betrieb nehmen...)! Aber ein paar "Working Musicians" werden's schon lesen. Mit der Bezeichnung meine ich Leute die an der Musik, wie auch am Equipment arbeiten... ;-) Haha, Schenkelklopfer...