Antreten musste das MTP 350 CM im kurzen Vergleichstest logischerweise gegen das AKG C7. Denn das sieht ja nach dem Vorbild aus.
Im Inneren des Mics ist eine durchaus vernünftige Gummilagerung der Kleinmembran-Kapsel vorzufinden. Die Verarbeitung ist insgesamt gut. Beim Zubehör lässt man sich nicht lumpen, eine Klemme mit Flügelmutter, ein zusätzlicher Poppschutz und eine Tasche. Wobei das Mic mit dem Poppschutz kaum in die Tasche passt, und der Schaumstoffbollen ist auch richtig auffällig, ja schon monströs groß. Für mich persönlich also: Größere Tasche kaufen und dezenten Überzieher von Shure.
Abzug in der Verarbeitung gibt es aber nicht daher. Sondern weil das Mic vergleichsweise kurz ist. Also aus einer Männerhand schaut der Schaft kaum noch unten raus. Das irritiert mich.
Klanglich hingegen ist es für den Preis von ca 150 Euro in Ordnung. Erwartungsgemäß sind die Höhen etwas nuschelig, tatsächlich merklich nuscheliger als beim AKG C7. Das Grundrauschen ist im Vergleich zum C7 deutlich zurückhaltender, aber dafür im ganzen Spektrum. Beim C7 rauscht es eher rosa, was im Mix besser untergeht. Die "Pusteanfälligkeit" scheint mir etwas höher als beim C7.
Insgesamt ein Mic, das im okayen Mittelfeld spielt, natürlich kein Neumann KMS. Aber auch kein Mic, für das man sich schämt. Wer allerdings eh schon zum nuscheln neigt, nunja...
Wie das AKG C7 auch benutze ich es für Situationen, in denen mir die üblichen dynamischen Mics zu verwaschen sind, und insbesondere dann, wenn die Mic-Nutzer es mit der Einsprechrichtung nicht so genau nehmen, da beim Condenser die Off-Axis-Klangverbiegung einfach weniger deutlich zutage tritt.
Als persönliches Gesangsmic fürs Leben für mich selbst würde ich etwas Hochwertigeres nehmen - und auch bezahlen müssen.
(Diese Bewertung habe ich überarbeitet... mittlerweile denke ich, dass ich mit dem AKG C7 doch deutlich glücklicher bin als mit dem Lewitt, aber leider wurde das C7 im Preis erhöht.)