Line6 Pocket Pod Gitarrenpreamp

Ganz ehrlich: Wer Abends nach der Arbeit kurz noch ein paar Takte zur Entspannung spielen möchte (ohne dabei einen Nachbarschaftsstreit zu provozieren), will sich nicht erst in die Bedienung einarbeiten müssen, sondern schnell und unkompliziert das Gerät an- und den Alltag abschalten. Genau dafür hatte ich mir den PocketPod geholt.
Und wurde enttäuscht. Die Bedienung ist eine ziemliche Zumutung... Aufgrund der schwierigen und fehleranfälligen Bedienung war es mir bisher wahrscheinlich nicht vergönnt, alle Funktionen ausgiebig zu testen.

Die Verarbeitung ist echt schlecht. Billiges Plastik, wackelige Knöpfe und Potis, die Haptik mies. Hier hätte ich deutlich mehr erwartet. Ich vermute, dass das Teil einen Sturz vom Tisch nicht unbeschädigt überstehen würde.

Alles in allem hat sich die Investition nicht gelohnt. Kurz darauf habe ich mir einen Peavey Vypyr 100 zugelegt, den ich auch mit Kopfhörer nutzen kann. Die
Klangvielfalt und -qualität meines Peavey ist deutlich höher. Von der intuitiven Bedienung ganz zu schweigen. Mein PocketPod verstaubt seitdem im Regal. Schade.

Der Pocket Pod ist etwas dicker als ein Pod Express und durch die höher stehenden Potis auch viel sperriger,wenn am Gürtel als Clip befestigt. In dieser Position kann man die Einstellungen des Pods nicht mehr sehen, es steht alles auf dem Kopf. Wegen der komplizierten, nicht besonders logisch angeordneten Bedienungselemente ist es auch schwer, sich auf seinen Tastsinn zu verlassen und "blind" an dem Teil etwas einzustellen.

Ich habe versucht, den Pod am Gitarrengurt zu befestigen,was auch nicht besonders gut klappt,da der zu geringe Abstand zur Gitarre ein störendes Brummen verursacht. Wenn man erst mal die diversen Einstellmöglichkeiten ausprobiert hat,ist man jedoch schon wieder recht zufrieden mit dem Gerät.Alle Sounds sind klanglich professionell gemacht und werden über Kopfhörer oder Amp auch prima weiterverarbeitet. Man kann über diverse Tastenkombinationen sogar seinen benutzten Amptyp voreinstellen. Andere Einstellungen, z.B. AIR) können ausschliesslich über ein spezielles Programm von Line6 über Pc vorgenommen werde.

VORSICHT !!!!!
Benutz unbedingt das mitgelieferte USB Kabel.Habe ein anderes genommen und mir mit dem POd am Laptop den USB Kontroller zerschossen. Aufgrund des Sounds müsste ich den Pocked Pod mit "GUT" bewerten, wegen der unpraktischen,nicht Bühnen tauglichen Bedienung allerdings mit mangelhaft. Ergibt zusammen ein "ausreichend".

Die Verarbeitung ist subjektiv in Ordnung, obwohl einige Potis etwas schwergängig sind, andere ganz leicht laufen. Gesamt Fazit: Finger weg, weniger ist manchmal mehr.

Der Sound ist gut, aber das Design und die praktische Ausführung finde ich mangelhaft:
- Billiges Plastikgehäuse
- Scharfkantiger Gürtelclip, aus dem Blech gestanzt ohne die Kanten zu glätten
- Unpraktisches Batteriefach
- Übermässig dick, und die Potis stehen überdies noch heraus.
- Alle Anschlüsse an der Oberseite; wenn man das Gerät an den Hosengürtel hängt, gehen sämtliche Kabel nach oben weg. Es wäre besser, die Anschlüsse wären unten angebracht.
- Unübersichtliche Bedienung: gleichzeitig 2 Knöpfe drücken um die Masterlautstärke verstellen zu können
- Das Netzteil (Art. 207784) hat am Kabel ein dickes Plastikteil (Ferrit?); dieses ist auf der Seite des Pocket Pod angebracht und daher störend. Besser wäre, in der Nähe des Trafos...

Gewicht mit 4 AAA Batterien ist 235 Gramm - geht so. Das Steckernetzteil hast 120 Gramm.