Ich hab mir das Oxygen Pro 49 als Ersatz für mein altes Oxygen 49 (3rd generation) gekauft. Ausschlaggebend war für mich, dass das alte Keyboard sehr lange gehalten hat, und dass das neue schöne RGB-Pads, sowie fertige Mappings für verschiedene DAWs bietet.
Die Tasten gefallen mir sehr gut. Klar, das ist kein Keybed von Fatar, darum fühlt sich Klavierspielen etwas merkwürdig an. E-Piano, Orgel und Synthesizer hingegen sehr schön. Die Knöpfe, Slider und Drehregler fühlen sich zwar sehr nach Plastik an, funktionieren aber präzise und angenehm.
Die DAW-Presets sind okay, funktionieren aber nicht sooo super. Die Zuordnung der Knöpfe und Regler ist manchmal nicht unbedingt da, was ich erwartet hätte. In Ableton trotzdem sehr funktional, in Reason ist das Mapping hingegen eher nur rudimentär.
Die mitgelieferte Software hinterlässt einen gemischten Eindruck. Klanglich gefallen mir Velvet, MiniGrand sehr gut, und Hybrid3 ist auch nett. Warum auf dem Karton steht, es würden 7 virtuelle Instrumente mitgeliefert, weiß ich nicht. Es sind nur 3. Die Mapping-Presets für Velvet und MiniGrand scheinen leider nichts zu bewirken, egal an welchem Regler ich rumspiele, es ändert sich nichts. Muss man manuell mappen.
Dann gibt es noch diverse Lightversionen von DAWs, und ne MPC-App, das hab ich aber alles nicht ausprobiert.
Das größere Problem war, dass meine Lizenzen für die mitgelieferten virtuellen Instrumente entgegen der Angeben in der Anleitung nicht im M-Audio Software Manager auftauchten, und auch nicht im zu verwendenden iLok-Lizenzmanager. Die musste mir der Kundensupport nach einigen Mails nachtragen.
A propos Support: Vergesst den offiziellen M-Audio Support mal ganz schnell :D Um dort eine Anfrage zu machen, benötigt man einen Support-Code, der leider auch nirgendwo zu finden ist. Wendet man sich an den Support des deutschen Vertriebs, helfen die aber gerne weiter.
Der Oxygen 49 Pro Preset Editor läuft übrigens prima auf macOS Catalina, aber nicht auf meinem MacBookPro mit macOS El Capitan. Naja, besser als anders rum.
Also, insgesamt war es etwas Arbeit das Keyboard so in mein Setup einzubinden, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber sobald man das geschafft hat, ist es ein wirklich schönes MIDI-Keyboard das sehr gut funktioniert und Spaß macht.
Das einzige was wirklich nervt, und was mich hin und wieder sehnsüchtig über ein anderes Masterkeyboard nachdenken lässt: Das Pitch Bend Wheel scheint so eine Art Slew-Filter zu verwenden, ich hab keine Ahnung warum. Aber egal, wie schnell ich es bewege, das resultierende Pitch Bending kommt über eine gewisse Geschwindigkeit nicht hinaus; es ist oft zu langsam. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ein anderes Keyboard gekauft. Aber in der Praxis stört es mich momentan nicht genug, um den Schritt zu gehen. Trotzdem ärgerlich.