Habe mir den Amp für Proben und kleinere Gigs kommen lassen, da ich nicht immer die ganzen Tretminen mit mir rumschleppen wollte. Erhalten habe ich einen gut verarbeiteten Amp, der anfangs auch vielversprechend losging. Am ersten Testtag funktionierte alles, von den 100 werksseitigen Presets konnte man sogar das eine oder andere direkt übernehmen. Natürlich musste das Volume hier und da gelegentlich reduziert werden, teilweise auf 1 von 10 auf der Skala. Ging aber problemlos auf Zimmerlautstärke, die sich hier über einen zu lauten Amp beschweren haben das Spiel nicht verstanden. Jetzt ging es um die Feinjustierung, eine Epiphone Paula, Gretsch Streamliner und Fender Squier sollten eingestellt werden. Natürlich über die vorab runtergeladene Marshall-App. Das Ganze am Tag 3 der Testzeit. Erste Überraschung: Das Stimmgerät erkannte meine Gretsch nicht mehr. Volume-Poti bis zum Anschlag, nichts. Erst als ich alle Potis, zuletzt Tone voll aufgedreht habe hatte das Stimmgerät wieder Lust. Vorher erkannte es ab und zu einen Ton und zeigte diesen dann dauerhaft an, ohne wieder in die Grundeinstellung zu gehen. Also exit und wieder neu laden. Die Gretsch wird natürlich für den Gig eingestimmt und es macht bez. Nachstimmen während des Gigs keinen Sinn, dass ich mit den Potis Karussell spiele. Mit der Paula hatte ich diese Probleme nicht.
Endlich gestimmt habe ich mein Smarti mit dem Amp über Bluetooth verbunden. Dachte zumindest mein Smarti, weil der 6-stellige Zahlencode abgeschickt wurde, das Koppeln genehmigt wurde und mein Smarti das Koppeln bestätigt hatte. Nur der Amp hatte keinen Bock mehr und wartete auf das Eingangssignal. Nach mehreren Versuchen musste ich feststellen, dass Presets verändern über Smartphone entweder nicht mehr funktioniert oder sehr unzuverlässig ist. Änderungen mehrerer Presets für 3 Gitarren direkt am Amp schenke ich mir aber wegen zuviel Fummelei. Käufer dieses Prachtstücke werden mich verstehen... Dazu sei aber gesagt, dass für die Genres Grunge oder Heavy Metal die Paula echt schicke Presets vorgefunden hat, mit denen man sofort losrocken oder jammen kann. Da ich aber auch einiges an Cleansounds benötige (die Gretsch muss ja auch leben) und der Marshall hier für meinen Geschmack Schwächen aufzeigt ist es für mich wichtig, dass ich die Sounds mit möglichst wenig Aufwand verändern und abspeichern kann. Mit dem Smartphone machts Spaß, direkt am Amp nicht. Warum allerdings im Gegensatz zu Boss Veränderungen eines Presets erst nach dem Abspeichern zu hören sind ist mir schleierhaft. Montagsgerät? Ziehe selten die 30-Tage-Money-back-Option, hier war es aber absolut nötig. Zu unzuverlässig kam mir der Amp vor, auf Wiedersehen.