Nachdem ich die vielen mehr oder minder positiven Testvideos und Kommentare (auch hier bei Thomann) im Netz gelesen hatte, holte ich mir einen Marshall Code 25 in Trepperndorf ab. Viele der angesprochenen Negativpunkte wie z. B. dass für zuhause keine vernünftige Lautstärke einzustellen wäre, waren sofort ausgeräumt. Allerdings dachte ich zunächst, es handele sich hinsichtlich des eingebauten 10er Lautsprecher wirklich um eine Schrottkiste. Ich glaubte sogar beim Durchchecken der Presets ( ob des gräßlichen Sounds) der Amp bzw. der Lautsprecher hätte einen Defekt. Den schicke ich zurück. Das gibt es doch nicht. Zum Glück habe ich mit dem Amp näher befasst. Meine Erkenntnis: a) sich nicht von den Presets verunsichern lassen, diese sind b) nur Vorschläge c) manche durch extreme Einstellungen wirklich nicht zu gebrauchen. Jeder Parameter des Amps cab, preamp, modulation, power amp, reverb, delay, gate... hat Auswirkung auf den Sound. Die Werk-Prests sind anscheinend für den Gebrauch ohne den Lautsprecher gemacht. Hört man sie über den Line Out klingen sie schon um Klassen besser, da im Lineout-Gebrauch fürs Recording die Einstellung der Höhen in Ordnung sind bzw. angehoben werden müssen!!!!!! . Wer also den Code 25 über den Lautsprecher nützt, muss an der Klangregelung bzw. den Parametern Neueinstellungen vornehmen. Auch Gitarren (verschiedene Stratocaster-Modelle) klingen, und das spricht für den Amp, je nach Klampfe und Pickup unterschiedlich. Die Bedienung des Amps finde ich sehr einfach. Die Einstellungen für Gain/ Volume/Bass/ Mid/ treble kann man wie bei einem normalen Amp vornehmen. Dann kann man je nach Wunsch Delay/ Reverb, Lautsprechersimulationen, Endstufen oder Modulationseffekte hinzuschalten und verändern oder aus dem Signal herausnehmen. Das Display ist vollauf genügend und gut ablesbar. Ändert man z.B. die Mitten - erscheinen im Display immer zwei Zahlenwerte, der abgespeicherte und er neu eingestellte. Sehr nützlich. So weiß man schnell, was man verändert hat. Ich muss echt sagen, die Klangmöglichkeiten des Code 25 sind fast unbegrenzt. Mein Fender Mustang I.V2 hat hier wirklich das Nachsehen. Äußerst grandios ist die Gateaway App ab. Sie beinhaltet u.a. eine Library der Presets. Jedes Detail der Presets ist schnell und bequem mit der App veränder- und abspeicherbar.Sie läuft stabil, Bluetooth funktioniert für ipod Touch und Samsung Mobile super. hier sind die Möglichkeiten fantastisch wie beispielsweise sich Playbacks von Handy-Musikdateien einspielen zu lassen und dann über den Amp zu hören und gleich mitzujammen. Man kann dann auch nur bestimmte Teile Ausschnitte einspielen lassen, z.B. knifflige Passagen. Überhaupt ist es wundervoll, was Marshall hier alles bietet: Marshall Code Community mit dauernd neuen Patches für den Amp und jeder kann mithilfe der App oder am Computer eigene Sounds downloaden bzw. zur Verfügung stellen. Zugang über: den Ampmodellen und Sound-Peripherie:
Meine Favoriten sind: Plexi, DSL, JTM45, Guvnor Pedal Chorus/Vib, Cabs (1974cx/ 1960), Classic Marshall Power Amp.
Zusammenfassung:
Super Sounds, reagiert auch auf Einstellung der Potis (Volume-Poti zurück regeln, dynamisch), gutes Spielgefühl, authentische Marshall-Sounds, Klasseteil für Homerecording bzw. silent recording ( lässt sich gut einpegeln!) . Code 25 ist auch für kleine Sessions/ Live zu gebrauchen, dafür wird man das günstige Fußpedal nützen, um von Clean auf Crunch oder Leadsounds zu schalten. Der Amp ist sauber verarbeitet, wie man es von Marshall halt gewohnt ist und sieht sehr wertig aus.Wichtig: Bitte nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen! Es steckt alles, was man will in der kleinen Kiste. Der Kleine macht Riesenspaß, obwol ich mehrere DSL 401 und einen DSL40CR, einen 1974X und einen Origin 20c mein Eigen nennen darf. Marshall Code 25 absolut empfehlenswert!