Marshall MG15GFX

Vorausgeschickt: Ich spiele schon lange (akustische) Gitarren, aber jetzt wollte ich mich mal an eine e-Gitarre wagen. Dazu dann den Marshall bestellt. Sieht gut und wertig aus, allerdings nicht ganz intuitiv und keine deutsche Bedienungsanleitung (würde mir das Leben erleichtern, weil ich mir das ganze E-Gitarren-Vokabular erst noch draufschaffen muss).
Ausprobiert: Ein nicht unerhebliches Grundrauschen und bei manchen Effekten (z. B. Phase) ein singender, auf- und abschwellender Ton, als ob Erich von Däniken mit den Außerirdischen kommuniziert. Leider beides im nicht überhörbaren Bereich (spiele schließlich vor allem im Wohnzimmer ohne weitere Nebengeräusche) und wenn man einmal darauf „geeicht” ist, ist es nur nervend.
Bei Thomann angerufen und dort wurde bestätigt, dass diesem Gerät ein gewisses Rauschen eigen ist. Empfehlung: Mooer Hornet Black 30W Modeling Amp.
Gesagt bestellt und beide versucht zu vergleichen, also mit möglichst identischen Einstellungen. Fazit: Der Mooer rauscht tatsächlich fast (muss man schon das Ohr an den Lautsprecher halten) gar nicht und dieses singende Effekt-Störgeräusch gibt es ebenfalls nicht. Es gibt nicht mal ein „Knallen”, wenn man die Stecker umsteckt. Die Chinesen haben es mit der Elektronik wohl ziemlich drauf. (Habe von Elektrik wenig Ahnung: vielleicht auch, weil er mit 24 V läuft?) Damit war die Entscheidung klar, der Marshall muss leider wieder zurück.
Er klang zwar „voller”, „kräftiger” mit einem Trend zum „Dumpfen”. Für z. B. Rock (in dieser Preislage) sicher sehr gut. Er macht optisch auch mehr her und wirkt auch durch das höhere Gewicht, weil er größer ist und durch die etwas bessere Verarbeitung wertiger. Wohl auch die Materialauswahl mit Wirkung auf das Haitische.
Der Mooer klingt „neutraler” (was ich eigentlich mag, weil der Abstand zu den Akustischen ist damit nicht so ganz krass), ist intuitiver und handlicher. Wahrscheinlich auch vielseitiger, weil nicht von vornherein und durch das Modelling festgelegt. Das muss die Zeit zeigen.
Für mich, der noch nicht so richtig weiß, wo die E-Gitarren-Reise hingeht, sicher die bessere Wahl.
(@ Thomann: Bewertung könnte auch bei dem Mooer stehen)

Ich muß vorwegschicken, daß ich mehrere Röhrenverstärker besitze, sowie eine Engl-Box mit einem Celestion V30 Lautsprecher. Zusätzlich habe ich noch zwei Multieffekzpedale, mit denen ich die Modulationseffekte beimische. Klanglich ist das schon eine Liga für sich. Soviel als Vorspann, um meine Bewertung besser verstehen zu können.
Ich hatte die vielen sehr positiven Bewertungen zu dem MG15GFX gelesen und mir überlegt, noch einen kleinen günstigen Amp anzuschaffen, bei dem ich nur die Gitarre einstöpseln brauche, und einen Effekt einstellen kann. Soweit der Plan.
Nun zu dem was ich festgestellt habe:
- Beim Ein- und Ausschalten des Amps hört man ein lautes Knackgeräusch aus dem Lautsprecher. Das "können" auch andere Transistor-Amps, wie beispielsweise der Fender Champion, aber das ist kein Merkmal guter Qualität.
- Schöner Clean-Sound, nahezu ohne Rauschen in den Spielpausen.
- Im Chrunch-Kanal hört man ein deutliches Rauschen in den Spielpausen.
- In den Overdrive-Kanäle wird das Rauschen sehr laut und unangenehm, im OD2 sogar unerträglich.
- Der Klang ist bei Verwendung der Zerr-Kanäle alles andere als gut, und hat nichts damit zu tun, was in den Marshall Produktvideos zu hören ist.
Mein Fazit: Der Amp wird die Rückreise zu Thomann antreten müssen.