Zu MGStompware (4fach-Fußschalter): Wer alle Funktionen des MG50FX fernsteuern will, braucht diesen 4fach-Fußschalter, nicht den mitgelieferten 2fach-Schalter. Z.B. allein dann, wenn man den eingebauten Tuner zum Stimmen verwenden will. Deswegen wurde der gleich mit bestellt.
Zu MG50GFX Die Leistung des Solid-State-Amps (Keine Glas-Röhren!) dürfte mit 50W für ein Vereinsheim reichen; wer mehr will, sollte ein Mikro für die Verbindung zu einer PA-Anlage vor den Lautsprecher stellen. Für diesen Verstärker spricht zuerst einmal das Vorhandensein einer FX-Loop (Send / Return), was bedeutet, dass er auch alle bei mir mittlerweile vorhandenen Effektpedale, Bodentreter und Zubehör mit verwenden kann, in einem üblichen Aufbau der Signalchain.
Daneben verfügt er aber über fest eingebaute Effekte (Firmware): Reverb, Chorus, Flanger, Phaser, Oktaver, Vibrato und Delay (in 4 verschiedenen Modi: Studio, Tape, Multi-Tap, Reverse). Von denen zwei zugleich verwendet werden können. Die fest eingebauten Effekte decken also schon eine Menge ab, sind allesamt separat regelbar und haben den Vorteil „des leichten Transports/Aufbaus“ und zugleich der besseren Abschirmung gegen störende Magnetwellen (Wechselstrom 50Hz-Brummen) auf ihrer Seite, da keine Patchkabel nötig sind.
Dieser Amp hat nicht nur Freunde unter den Testern im Internet und der Fachpresse. Er neige zum Brummen (50 Hz), habe ich gelesen. Nun, ich vermute den Lautsprecher im Amp und/oder die Stromversorgung 230V als Ursache von Magnetwellen.
Zwei kleine Tests mit einer Epiphone_ES355 B.B.King_"Lucille" (Signatur) und einer HB st_20hss_ca_standard Superstrat brachte die Erkenntnis: Ja, da ist wirklich ein deutliches Brummen. Aber: das Brummen läßt sich mit dem PU-Selector (5-Wege-Schalter) der Superstrat, auf dem Sofa in 1 m Abstand zum Combo liegend, ein- und ausschalten! Besonders die beiden Single-Coils (Hals und Mitte) zeigen solo diese Störung; alle Humbucker machen hingegen ihren Job und unterdrücken das Brummen. Erkenntnis meines Tests: Die Gitarre spielt mit ihrer Elektrik „Radio“, sie nimmt – die Pickup-Verdrahtung als Antenne – die Magnetwellen vom Lautsprecher auf, induziert also ein Strom-Signal, gibt dies als Impuls an den Verstärker zurück und sorgt damit für eine gelinde Rückkopplung. Da ist die Ursache für das Brummen.
Für mich steht fest: Die Klampfe und der Lautsprecher besorgen das Brummen, der Verstärker ist unschuldig. Und dies Problem „Brummen“ ist nicht neu, sondern altbekannt, und eine Lösung ist ein Fall für engagierte DIY-Schrauber (Agent 006 – Lizenz zum Löten). Was könnte man dagegen tun?
Erstens: mehr Abstand zwischen Gitarre und Pedalboard zum Combo-Lautsprecher. InstrumentenKabel voll auslegen, 5m mindestens wären angemessen.
Zweitens: Filter gegen die Störung in die Signalkette einbauen, siehe z.B.:
oder:
Drittens: In der Signal-Chain für den Anschluß des Instruments (Instrumentenkabel) und auf dem Pedalboard (Patchkabel) keine Billig-Produkte verwenden. Stets auf gute Abschirmung des Signalkabels achten.
Viertens: Die Pickup-Verdrahtung innen in der Gitarre überarbeiten (abschirmen), z.B. mit …
… alle Abdeckungen und Ausfräsungen im Korpus mit Kupferfolie bekleiden, an Masse (Erde) anschließen.
Siehe auch:
Na, ich hatte sowieso vor, an all meinen Instrumenten die Abschirmung intern durch Kupferfolie zu verbessern. Ich denke, ich werde dagegen zuerst einmal die Kabel meiner Signal-Chain, (insbesondere Patch-Kabel) und die Abschirmung der Gitarren-Elektrik gegen Magnetwellen (Faraday’scher Käfig) verstärken, und dann werden wir ja sehen, was das im Kampf gegen den Brummbär bringt.
Reden wir mal über das „Laut“: Der MG50fx ist ein echter „Marshall“, weiß das auch, kennt seine Berufspflichten und erfüllt das Versprechen seines Herstellers. 50 W Leistung reichen – für meine Zwecke – vollkommen für das „Letz-Fetz-Feeling“ aus! Ich habe am Amp die Gain-, Volume- und Master-Potis höchstens zu 1/3tel auf, das Vol-Poti an der Gitarre selbst auf 2 (von 10), und komme damit schon an die Schmerzgrenze, ob im Kopfhörer und im Raum. Wer es unbedingt wissen will, der kann ja mal den Kopfhörer aufsetzen, alle Regler voll aufdrehen und dann in die Saiten hauen. Angenehmen Hörsturz!
Nicht unbedingt ein Fehler, aber eine altbekannt gefährliche Schwachstelle (für Dummies): Auf der Rückseite sind die deshalb aufgedruckten Warnungen auf Englisch unübersehbar – da hat der Verstärker einen Lautsprecher-Ausgang, und da ist vom Hersteller der Speaker im Combo (oder statt dessen eine externe passive Lautsprecherbox 8 Ω) eingestöpselt. Diese Buchse hat die gleiche 6,3mm Klinken-Norm, wie das 1/4tel Zoll Gitarrenkabel. NIEMALS ein Gitarrenkabel oder ein Expression-Kabel da einstecken, da ist dann im Betrieb Strom drauf, aber heftig! Und da könnte über jeden selbsternannten Death-Metal-Gitarren-Halbgott durch Fingerkontakt mit Instrumenten-Stecker oder den Saiten (die alle Massenkontakt haben müssen!) wirklich einmal das „Letzte Große Zucken“ kommen. Also: Don’t do that! Ihr seid gewarnt!
Fazit: Ein würdiger Träger des Namens Marshall. Meine Bewertung 5 v. 5 Sternen, aber kein Amp für Dummies. Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. würde ich jederzeit wieder kaufen.