aber leider nicht mehr. Deshalb durfte der MG 50 nicht bleiben. Vielen Dank an Thomann für die Möglichkeit des 30-Tage-Tests.
Aber hier die Langversion: Gesucht habe ich einen Transistoramp als Ergänzung zu meinen Röhrenamps (Blackstar HT20RH und Marshall DSL1C), der die wichtigste Effekt an Bord hat und die Möglichkeit bietet, einen Akustikpreamp über Return (als Power-Amp-In) einzuschleifen. Das trifft auf den MG50 zu.
Nach der Inbetriebnahme war ich zuerst etwas enttäuscht, da mir der Sound in allen Kanälen recht dumpf vorkam. Das hat sich aber nach einiger Einspielzeit gebessert. Getestet habe ich mit Les Paul und Strat und einen schönen Marshallsound erhalten. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass versucht wird in allen Lautstärkebereichen einen Röhrensound zu imitieren, mit dem Ergebnis, dass der Clean-Kanal auch bei niedrigen Gain- und Volume-Einstellungen nicht wirklich clean ist. Das kann der DSL besser, zumindest bis Volume in 9 Uhr Position...
Nebengeräusche gibt es im Clean-Kanal relativ wenige, das Rauschen nimmt aber in den anderen Kanälen zu. Bei höheren Gaineinstellungen ist es in Spielpausen unangenehm laut und kann nur mit einem Noisegate im FX-Loop gebändigt werden.
Reverb und Delay sind zwar nicht überragend, aber brauchbar. Die Modulationseffekte haben mir aber gar nicht gefallen. Das ist zwar grundsätzlich kein Problem, da man über den FX-Loop, der sogar schaltbar ist, besser klingende Pedale einschleifen kann. Aber ich wollte ja eine all-in-one Lösung, die gut zu transportieren ist.
Was gut funktioniert hat, war das Einschleifen des Akustikpreamps. Meine Westerngitarre mit Piezotonabnehmer hat sich fast so gut angehört, wie an einer Full-Range Aktivbox.
Hinsichtlich der Verarbeitung erhält man ein stabiles Gerät, das beim Transport auch mal einen etwas rustikaleren Umgang vertragen wird. Lediglich der Netzschalter und die Anschlussbuchsen sind nicht vertrauenserweckend, Billigausführungen eben.
Dem Rotstift ist offenbar auch das Benutzerhandbuch zum Opfer gefallen. Mit der beiliegenden Kurzanleitung schafft man es nicht wirklich vom Presetmodus in den manuellen Modus zu wechseln. Im Netzt findet man zwar eine Anleitung, aber sonderbarer Weise nicht bei Marshall direkt.
Also: wer als Einsteiger für die E-Gitarre einen günstigen Verstärker sucht, der alles enthält, was man so braucht, ist zumindest für die Anfangszeit mit dem MG50 gut beraten. Als Ergänzung meiner vorhandenen Gerätschaften hat er mir aber nicht getaugt.