Die Martin Guitars OM-28 ist vielleicht nicht die lauteste Steelstring aus dem Programm von Martin, dafür aber doch eine ganz Besondere. Mit ihrer 000-Korpusform erzeugt sie einen ausgesprochen voluminösen und ausgeglichenen Klang mit warmen und runden Bässen, nicht zu überbetonten, aber dennoch farbigen Mitten sowie einem seidigen Höhenspektrum. Mit diesem Sound im Gepäck zeigt sich die Martin OM-28 als echtes Universaltalent für viele Stilistiken und bietet darüber hinaus dank des schlanken Halsprofils und den „geplekten“ Bünden eine exzellente Bespielbarkeit, die nicht in der Oktavlage, sondern erst am 14. Bund endet. Abgerundet wird das Bild einer typischen „Martin Made in USA“ durch einen Satz hochwertiger Nickelmechaniken sowie zahlreiche optische Finessen, wie etwa in Form des Antique White Herringbone Bindings, das den kompletten Korpus auf seiner Vorder- und Rückseite umschließt.
Als Zutaten für die Martin Guitars OM-28 dient massives ostindisches Palisander für den Korpus zusammen mit einer Fichtendecke, die in ihrem Antique-Toner-Finish tatsächlich den Eindruck erweckt, als hätte das Instrument schon viele Jahre auf dem Buckel. Ergänzt wird die gelungene Vintage-Optik durch eine Multi-Stripe-Rosette aus Abalone-Perlmutt sowie einem rötlichen Tortoise-Pickguard zum Schutz vor Kratzern. Die clevere Hybrid „X“ Scalloped Verstrebung unter der Decke sorgt für ein ungehindertes Schwingen und somit für eine ausgewogene Tonentfaltung über das gesamte Frequenzspektrum hinweg. Das „Modified Low Oval“-Halsprofil bietet dazu einen hohen Spielkomfort. Und während ein Ebenholzsteg mit kompensierter Einlage für eine saubere Intonation über das gesamte Griffbrett sorgt, zeigen sich die offenen Nickel-Mechaniken an der Kopfplatte ebenso hübsch wie zuverlässig in ihrer Funktion.
Mit ihrer direkten Tonansprache, dem ausgeglichenen Frequenzspektrum mit klar definierten Bässen, singenden Mitten und den brillanten Höhen ist die Martin Guitars OM-28 ein wahrer Allrounder. Sie kann ohne Zweifel als ein nahezu perfektes Werkzeug sowohl für das Spielen von kraftvollen Akkorden als auch für dynamisches Picking oder Solieren im Folk, Blues, Rock oder Pop bezeichnet werden. Neben dem Premium-Sound bietet das Instrument mit seinem kompakten Orchestra-Body ein angenehmes Handling, so kann der rechte Arm etwa für Pickings bequem auf dem oberen Zargen abgelegt werden, während das schlanke High-Performance-Taper-Halsprofil den Rest zu einer ungehinderten Performance beisteuert. Mit einer Breite von 44,5mm zeigt sich der Knochensattel etwas über der Norm, was vor allem Spielern mit größeren Händen oder Fingerpickern sehr entgegenkommen dürfte.
Martin Guitars wurde bereits 1833 gegründet und ist somit eine der historischsten Marken im Bereich der akustischen Gitarren. Ein paar der größten Entwicklungen im Bereich moderner Gitarren können dieser Marke zugeschrieben werden. So gehen die Dreadnought-Bauform, das robuste X-Bracing, der Halsübergang am 14. statt wie bei klassischen Gitarren vorher am 12. Bund und auch die Nutzung von Stahlsaiten zurück auf Martin Guitars. Dies alles sind typische Merkmale, die heutzutage von den meisten Gitarrenherstellern in ähnlicher Weise umgesetzt wurden. Kurzum: Ohne C. F. Martin & Co hätte sich die Musik der heutigen Zeit ganz anders entwickelt.
Ob nun im Wohnzimmer beim Üben, bei Akustik-Sessions auf kleineren Bühnen oder für hochwertige Aufnahmen im Studio: die Martin Guitars OM-28 ist all diesen Aufgaben mühelos gewachsen und zeigt sich überall dort mit ihrem ausgewogenen Klang, der schnellen Tonansprache der Fichtendecke und der exzellenten Bespielbarkeit des flachen Halsprofils als ein echtes Arbeitstier in vielen Stilistiken. Darüber hinaus machen die vielen kleinen Details in der Verarbeitung die aktuelle OM-28 zu einem echten Meisterstück der Gitarrenbaukunst. Ausgeliefert wird das Instrument in einem hochwertigen Martin-Koffer und mit einem Satz Martin Light Saiten der Stärke .012-.053 bespannt. Alternativ erhältlich ist die Martin OM-28 übrigens auch mit einem Fishman Aura VT Enhanced Tonabnehmersystem, was ihr Einsatzgebiet noch einmal bedeutend erweitert.