Ich habe schon einige Möbelstücke, Lautsprecherboxen und ander Dinge aus Holz selbst konstruiert und gebaut - incl. Sägearbeiten, Zusammenleimen, Beizen & Lackieren etc. und glaube deshalb, dass ich mir schon ein Urteil erlauben kann. Dieser Bausatz und das mitgelieferte "Werkzeug" sind eigentlich ein schlechter Scherz, der zudem recht teuer ist.
Das probeweise Zusammensetzen der Teile (wie in der Aufbauanleitung empfohlen) ist eigentlich gar nicht möglich, weil die Nut/Feder so knapp bemessen sind, dass man einen Hammer und 'ne Unterlage (damit es keine Macken gibt) braucht, um das überhaupt zusammen zu kriegen - auseinander gehts dann ebenfalls nur mit großem Kraftaufwand. Großen Kraftaufwand braucht man übrigens auch, um aus dem Leim-Tübchen überhaupt etwas raus zu bekommen - ich hab' dann schließlich auf Ponal zurückgegriffen. Zu den Spanngurten darf die Frage erlaubt sein: "Was soll der Unsinn?" Mit den Gurten hat man keine Chance, die Federn in die Nuten zu kriegen; selbst nicht mit diversen Unterlagen. Gut, dass ich diverse große Schraubzwingen habe, die ein entsprechendes Zusammenfügen und Pressen erlauben. Irgendeine Nut ist an diesem Bausatz offenbar auch schief gefräst, da beim Messen mit einem richtigen Winkelmaß (das beigelegte Hölzchen ist wohl etwas lächerlich) kein Winkel stimmt. Aus diesem Grund habe ich die Rückwand direkt mit eingeleimt, um auch irgendwo einen rechten Winkel zu haben. Nach dem Beizen und Lackieren ging es dann an die Gummifüßchen. Der Schraubendreher passt, aber wie wäre es mit 4 Unterlegscheiben, damit das Gummi nicht irgendwann ausreißt? Das war es auch mit diesem Schraubendreher, denn für die Schrauben der Snares und der Front muss man sich zu Hause ein passendes Werkzeug suchen. Die Schraubenlöcher in den Snares habe ich daher etwas aufgebohrt, weil ich entweder keinen passenden Kreuzschlitz bzw. keine passenden Schrauben daheim hatte. Die vorgebohrten Löcher für die Snares sollten übrigens 1 mm weiter auseinander liegen, dann dreht man die zweite Schraube nicht schräg rein. Die Front - nun ja, wenn man sie auspackt, dann sieht man schon, dass sie nicht plan, sondern ziemlich verzogen ist, aber sie wird ja verschraubt (ich habe mal gelernt, dass man so etwas vermeiden kann, wenn man die Ober- und Unterseite des Holzes gleich behandelt - aber das ist schon über 40 Jahre her, ist vielleicht in Vergessenheit geraten). Warum ist diese Platte mehrere mm zu lang (gemessen - 2mm zu breit und 4 mm zu lang)? Abgesehen davon, dass die ganze Kiste auf Grund irgendwelcher schiefer Fräsungen (siehe oben) gar nicht exakt winkelig aufgebaut werden kann und daher Nacharbeiten mit Schmirgelpapier diverser Körnungen nötig sind (die mitgelieferten Kissen sind dafür ungeeignet), muss die Frontplatte wieder ausgebaut und gekürzt werden. Natürlich werden die Schrauben beim Wiedereinbau schlechter halten; ich empfehle einen Tropfen Leim ins vorhandene Loch, oder die Schraube vor dem zweiten Verschrauben anfeuchten (etwas Spucke ist hilfreich).
Im Internet findet man diverse Bauvorschläge, die sicherlich ebenbürtig sind und bei eigenem Geschick, oder im Baumarkt bzw. beim Schreiner Ihres Vertrauens, besser und passgenauer gearbeitet werden können.
Der Klang der Kiste ist nun wirklich nicht umwerfend. Irgendwann hatte ich mir mal die Thomann-billig-Bongos zugelegt und die klingen, ebenso wie meine Trommelversuche mit Sticks auf einem alten Gitarrenkoffer, auch nicht schlechter.
Sorry, aber der Preis für diese Kiste ist für die anfallende Arbeit und das Klangresultat ziemlich unbefriedigend.