Mesa Boogie Tube SPAX 12AX7

Wie ja eigentlich jedem klar sein sollte, schreibe ich hier über mein rein subjektives Empfinden. Allerdings hatte ich die Möglichkeit den Sound an zwei identischen Verstärkern zu testen, einmal mit der Standardbestückung und einmal mit eben dieser Röhre in der Vorstufe.

Eigentlich überlegte ich nur eine Ersatzröhre für den Fall der Fälle zu kaufen, dann kam allerdings doch wieder die Experimentierfreude durch. Da der Kleine nur über eine 12AX7 in der Vorstufe verfügt, hält sich der Mehrpreis dann auch in Grenzen. Der Verstärker ist ein Bugera G5 Infinium betrieben an einer 1x12"-Box mit einem Celestion Vintage 30. Manch einer mag nun den Kopf schütteln, für mich hat sich dieses Experiment aber absolut gelohnt.

Als die Röhre ankam und ich den Verstärker geöffnet habe, fing ich an zu zweifeln. Ich hatte nicht daran gedacht, dass die Röhren im G5 leicht versenkt sind und es deshalb mit der Ummantelung eng werden könnte. Allerdings passt es sehr genau und ich hoffte nur, dass keine Wärmeprobleme entstehen. Nach ausgiebigen Tests würde ich diese aber ausschließen. Man darf keine Wunder erwarten, da ja bis Selektion und ähnlichem die Produkte recht ähnlich sein müssten, aber der Sound hat einen deutlichen Schub bekommen. Das ohnehin recht geringe Rauschen bei hoher Verzerrung ist auf jeden Fall nicht mehr geworden und Mikrofonie kann ich auch keine erkennen.

Zum Sound:
Der Cleanchannel ist klarer und brillanter geworden und lässt sich mit dem Tonepoti deutlich besser und angenehmer regeln. Zuvor empfand ich den Kanal als zu Dumpf, was man per Toneregelung nur wenig reduzieren konnte. Dies hat sich deutlich verbessert. Doch was sich jetzt im Overdrivechannel abspielt... Ich bin immer noch schwer begeistert. Der Sound ist mächtiger und saftiger geworden und hat vom Gain her eine richtige Schippe drauf gelegt. Vom Preis/Leistungsverhältnis war ich beim G5 eh absolut begeistert, aber was er nun zu Tage bringt... Für den Kurs fast unglaublich. Er besitzt nun jede Menge Gainreserven und bleibt auch bei stärkerer Verzerrung sehr lange definiert im Ton. Auch das "Vorheizen" mit einem Tubescreamer wird nun noch schöner umgesetzt. Für mich hat eine weitere unerwartete Verbesserung gebracht, womit ich in der Form auch im Cleanchannel nicht gerechnet hätte.

In einem Re-amping Test habe ich mal verschiedene "Vintage" Röhren gegen moderne getestet.
Die Subjektiven Unterschiede waren am Amp natürlich größer als beim Aufnahme vergleich...da fielen sie relativ klein aus.
Testsieger war dennoch in alle Bereichen die Mesa.
Was Solo angehört gar nicht soo groß auffiel wurde im Mix schon deutlicher.
Immer wenn von Mesa auf ne andere geschaltet wurde, schien der Sound etwas dünner & flacher.
Sound ist zwar Geschmacksache, aber jeder den Test bisher gehört hat, bevorzugte die Mesa.
Ob das nun den 3fachen Preis wert ist muss jeder selbst entscheiden.
Ich zumindest bleibe bei Mesa, auch wenn ich Marshall spiele :-P
+
Den Kritikern (sind eh alles umgelabelte China-röhren) empfehle ich mal auf der Mesa Seite zu stöbern. Die machen nämlich überhaupt kein Geheimnis daraus, die gleichen Bezugsquellen wie alle anderen zu haben. Was den stolzen Preis ausmacht sind die aufwendigen Test & Selectionsverfahren.

Schöner warmer, dichter Sound der Vorstufe für den Clean-Bereich; Obertonreich, aber nicht unangenehm "spitz".
Der an-gezerrte Bereich ist nicht ?kratzig?.
Kein Rauschen.
Ich habe V1 bis V4 damit belegt; natürlich hat die Eingangsstufe Vorrang. Warum sollte ich aber die anderen, folgenden Röhren, anders behandeln, wenn der Sound an erster Stelle steht und auch diese daran beteiligt sind!?
Diese Röhre arbeitet in der Feinabstimmung hinsichtlich Gain-Anteil in einem überwiegend Clean eingestellten Sound recht gut steuerbar, welches sich positiv im Abstimmungsverhältnis Gain/Master zeigt. Zudem ist der leicht an-gezerrte Sound beim Verlassen des reinen Clean-Sounds richtig schön bluesig. Ebenso kann der Sound bei starkem Gain-Anteil (60- 100%) und entsprechend geringem Master-Anteil auffällig aufgeräumt und angenehm gesteuert werden.

Nach meiner Auffassung ist diese Röhre jedenfalls für meinen Amp (Mesa Boogie TA15 Head) zu empfehlen.
Clean und leicht an-gezerrte Sounds überzeugen mich nach wie vor.
Diejenigen, die überwiegend High-Gain spielen, werden die Vorteile dieser Röhre weniger zu schätzen wissen; in diesem Fall würde ich die Spax 12AX7 lediglich auf V1 einsetzen, wobei sich dann der Gesamtsound-Eindruck aus einem Mix der unterschiedlichen Röhren ergibt.

Ich persönlich lege doch viel Wert auf original Röhren beim Rähren-Wechsel. Ich gehe halt einfach gern auf Nummer sicher, auch wenn es etwas mehr kostet als andere baugleiche Röhren.

Die 12AX7 Vorstufenröhren werden sogar getestet und es gibt ausgewählte, die besonders "geräusch-arm" sind, die werden dann als besondere Eingangsvorstufenröhre verkauft, da die erste Röhre in der Vorstufe, letztendlich am häufigsten verstärkt wird, ist es extrem wichtig, das diese besonders Rauscharm etc ist. Hier handelt es sich genau um so eine "eingangs"-Röhre. Kann ich nur empfehlen.

Als ich mir Überlegte einen Orange Micro terror zu kaufen, stand von Anfang an fest, dass der gleich ne gute neue Röhre bekommen soll und nicht die Stock-Röhre behält. Nach langen Überlegungen ist es die MESA geworden. Jaaa 25€ für ne Ecc83 sind schon viel Geld, aber der Orange hat ja auch nur eine 12AX7 drinn, also sollte dann diese auch schon was gutes leisten. Viel Gerede über eigentlich nur einen Fackt. Der Orange klingt viel angenehmer. Er hat einen wärmeren runden klang und klingt nicht mehr so harsch und rau, wie er es mit der stock-Röhre getan hat, genauso hat sich das Rauschverhalten positiv geändert... versteht mich nicht falsch, ich liebe Orange für seine Höhen, aber mit der standartröhre kland er einfach nur winzig und nicht nach nem guten Amp. Jetzt, mit der MESA, hab ich schon mehr das Gefühl, dass der Orange Micro terror der kleine Brunder vom Tiny Terror ist.