Michael Rath R900 Bass Trombone

Ich war auf der Suche nach einer Bassposaune im Preissekment um 3.000€ (+/-) und habe neben der Michael Rath R900 weitere Instrumente angespielt o.a. Jupiter JTB 740RL, Yamaha YBL-620 und eine Kanstul 1670.
Ansprache, Klang und Handling hat mir persönlich am besten mit der R900 gefallen.
Sie wird mit einem Schilke 59 gespielt, die Ansprache ist gerade in den tieferen Lagen leicht und genau, der Ton ist satt und klar, für mich posaunischer als z.B. die Yamaha die einen vollen, weichen, eher tubistischen Ton hat (sorry, wers mag).
Druck benötigt Luft ;-)
Das Instrument ist, ich nenne es mal wuchtig, aber das habe ich von einer Bassposaune auch nicht anders erwartet. Mir liegt sie gut, ausgeglichen auf der Schulter, sodass ein fünf Stunden Gig nicht zur Qual wird. Gut finde ich die Einstellmöglichkeiten der Ventil-Hebel. Nun kann ich gut alles bedienen (Handgröße 10,5) denke auch mit kleineren Händen ist sie durchaus bedienbar. Wichtig es sind keine störenden Schrauben, welche Druckstellen verursachen könnten im Haltebereich.
Das Instrument ist gut abgestimmt, keine störenden Resonanzen - in keiner Lage.

Einziger Wermuttropfen ist der mitgelieferte Koffer, Dieser ist von minderer Qualität.:-(

Die R900 ist sein Geld wert und macht riesen Spass.

Viele Grüße vom Mittelrhein

Der Klang ist für mich sehr lebendig und klingt nach "Posaune" und hat mir von allen getesteten Bassposaunen am meisten zugesagt.
Ich verwende ein Schilke 58 Mundstück mit der R900, mein bevorzugter Klang ist aber eher nicht für den symphonischen Bereich angedacht, ich brauch es knackig. (Mit einem Schilke 59 ist ein symphonischer Einsatz aber durchaus möglich, wobei der Luftbedarf dann aber massiv steigt).
Die Ansprache ist leicht, bei Bedarf kann man auch prima schmettern- man darf nur nicht auf tief Luft holen vergessen... Der Zug ist (zwar nicht ganz so perfekt wie bei Yamaha) aber voll ok. Die Lackqualität ist auch ok.
Punkto Gewicht: Man muss sich im Klaren sein, dass dieses Instrument im Vergleich mit zB einer Yamaha YBL830 wirklich ein massives Gerät ist. (Die Yamaha wirkt tatsächlich geradezu zierlich daneben... ;-) Aber Klang braucht offenbar Masse... Zum mitgelieferten Koffer muss ich anmerken, dass der schlichtweg minderwertig ist. Das Material ist zu dünn und verzeiht keine "Transportsünden". Weiters stösst das Zugende im Koffer an den Schallbecherrand und ich musste immer ein kleines Stück Pappe dazwischenstecken um Kollissionen zu vermeiden. Da sollte das Design dringend nachgebessert werden. (Darum nur 3* bei Verarbeitung!)

Punkto Schmiermittel: Von Fa. Rath bekam ich auf Nachfrage folgende Auskunft: "We use the single bottle (black cap) Slide-O-Mix Rapid Comfort on the slide. The two bottle solution is fine too.
Some of our customers also use the Yamaha slide lubricant that is similar to Rapid Comfort."

Zusammenfassend kann ich folgendes sagen: Das Instrument selber ist prima, Preis-Leistung passt- da gibt's wahrlich nichts dran zu meckern!