Millenium SML 21

Die Millenium SML 21 wurden für einige Zeit im Proberaum für die abwechselnde Verwendung zwei verschiedener Mischpulte an denselben PA-Boxen verwendet, d.h. mit fester Verkabelung ohne nennenswerten Transport und ohne die im Bühnenbetrieb üblichen Strapazen.

An sich ist die Funktion der Geräte okay, es gibt nicht viel, was man damit falsch machen könnte und Einstellungsmöglichkeiten gibt es im Prinzip für diese Anwendung auch keine. Die Merger tun grundätzlich, was sie sollen.

Aber:
Nach einiger Zeit gab es in zwei vorhandenen Geräten abwechselnd in beiden Kanälen immer wieder Aussetzer und letztendlich gar keine Signale mehr. Da die von Thomann gewährte Garantiezeit inzwischen abgelaufen und Umtausch ausgeschlossen war, wurden die Geräte geöffnet, um nach dem Defekt zu suchen und womöglich zu reparieren. Dabei stellte sich aber heraus, dass zahlreiche passive Bauteile (Trafo, Buchsen, Kondensatoren) derart schlecht auf den Platinen verlötet sind, dass diese sich offenbar nach einiger Zeit recht einfach lösen, und das gilt selbst für die Kupferbahnen der Platinen. D.h. eine Reparatur bspw. durch nachlöten oder Bauteilersatz ist ausgeschlossen, es bleibt ein nutzloser Elektronikschrott.

Auch wenn klar ist, dass es sich bei Millenium nicht um einen hochwertigen Hersteller handelt, ist eine derartig, sonst wirklich selten gesehene, schlechte Verarbeitung der elektronischen Bauteile eine echte Schande und für Kunden absolut ärgerlich. Dafür ist jeder angebotene Preis für das Gerät zu hoch.

Kurze Solo-Auftritte mach ich je nach Location auch gern mal Mono. Mikro, Gitarre, Kleinmixer und eine Aktivbox, Fertig. Die Millenium SML 21 konvertiert den L/R Main Out des Kleinmixers zu einem Monosignal für die Aktivbox. Das funktioniert hervorragend!

Ich schreibe diese Bewertung weil einige Kollegen vergeblich versuchen dieses Produkt zu vergewaltigen. Natürlich passen rein anschlußtechnisch, XLR, 2 Mikrofone an die Eingangsseite und der Ausgang läßt sich mit einem Mikrofoneingang am Mischpult verbinden. Allerdings heißt das Ding Line Signal Combiner und zwischen einem Line- und einem Mikrofon- Signal existiert ein signifikanter Unterschied bezüglich der Signalstärke.

Vor allem wenn man davon ausgeht, daß in der Regel die Eingangssignale in einem Combiner jeweils um ca. 1,5 db vor der Summierung abgesenkt werden um ein Übersteuern des Ausgangs zu vermeiden - so wird einem klar, daß ein relativ schwaches Mikrofonsignal welches diese kleine "Blackbox" passiert klanglich nicht überzeugen kann.

Ganz abgesehen davon das es meines Erachtens kaum Sinn macht 2 Mikrofone über einen gemeinsamen Gain Regler auszusteuern.

Nachtrag: Bei mir hatte sich auch ein Kanal verabschiedet. Ein Bekannter ( Elektronik-Ingenieur ) hat mir das Ding wieder repariert und meinte es sei funktional falsch verlötet gewesen. Seitdem läuft der Kasten aber anstandslos und der Sound ist besser wie vorher.
Fazit: Zu dem Kampfpreis gibt's keine ordentliche Qualitätskontrolle.

Wenn man als Techniker auf Volksfesten zu tun hat, kommt auch unvermeidlich eines Tages ein Kollege mit eigenem Pult, eine Top-40-Band mischen wollend.
Ein Durchschleifen durch das eigene Pult ist manchmal nicht möglich, manchmal nicht gewünscht, so dass das eigene Pult und das Pult des Kollegen parallel betrieben werden müssen.
Mit Y-Kabeln fängt es gern an zu brummen.
Und wenn man dann keinen Systemcontroller mit 4 Eingängen hat...

...und genau hier spielen 2 dieser kleinen Helferlein ihr Potential aus, eins an Master links, das andere an Master rechts.
Sollen die Monitorwege auch parallel betrieben werden, benötigt man pro Weg natürlich eine weitere Box.
Aber bei dem unschlagbaren Preis...

Unauffällig und unhörbar verrichten sie ihren Dienst.

Perfekt!