Ein schnelles out-of-the-box Review - den Langzeittest muss ich in ein paar Jahren nachliefern: Die Tasche wirkt so wertig, wie sie von usern (nicht nur hier bei Thomann) beschrieben wird. Die Verarbeitung ist tadellos, die Polsterung ausreichend und die Verstärkungen an den Kanten solid; ich gedenke jedoch nicht, die Festigkeit mutwillig zu testen, vor allem nicht, wenn ein Instrument in der Tasche steckt. Anders als einige euphorische Rezensenten würde ich das Bag auch nicht einchecken wollen, sondern schön mit ins Flugzeug nehmen, denn ein Flight Case ersetzt es nicht.
Die Zubehörtaschen sind durchdacht, aber relativ eng. Wer beabsichtigt, den 15"Laptop einzupacken, sollte diese Tasche nicht kaufen. Für mein iPad plus Noten ist allemal genug Platz. Das Kabeltäschlein ist allerdings mehr im Weg als sonstwas. Mein 6m Monster Cable passt nicht da rein, nicht einmal die 3,5m Version findet Platz. Ich frage mich, welchen dünnen Faden die kalifornischen Designer als Muster benutzt haben. Ausreichendes Platzangebot bietet dagegen das "Geheimfach" im Kopfbereich, wo, ähnlich wie in Rucksäcken oder Computertaschen, Steckfächer für Schreiberlinge und Handys für Ordnung sorgen, und auch ein Taschenbuch, ein größeres Notiz- oder Notenbuch oder ein Mini-iPad noch reinpassen. Ein an den Rückengurten montiertes Handytäschchen, wie es die mit den Warwick-Bässen gelieferten Rockbags bieten, gibt es leider nicht. Dafür sind die Gurte ausreichend verstellbar, sodass sowohl kleinere als auch größere Menschen eine gute Trageposition finden sollten. Das tuck-away-System der Gurte ist aber weniger sinnvoll als das der Rockbags, weil es nur die untere (bodenseitige) Hälfte der Gurte aufnimmt. Da ich die Gurte praktisch nie wegpacke, bietet mir das Gurtfach einen großzügigen, wenngleich flachen, zusätzlichen Stauraum (er befindet sich zwischen der Unterseite des Instruments und dem unteren Rücken) allerdings ist der nicht verzippbar.
Der größte Kritikpunkt, und der Grund für den Sternabzug, ist aber die knappe Dimensionierung. Mono verspricht gute Passform für alle gängigen Standard-Bässe, und die Werbung zählt Fender, Warwick und ein paar andere Marken auf. Nicht genannt wird Rickenbacker, und ich denke, ich weiß seit einer halben Stunde den Grund. Der 4003 passt zwar ins Bag, aber nur gerade so eben. Die Kopfplatte des Ricks lässt sich nicht wirklich mittig ausrichten und fixieren, denn wenn man die Tasche dann zuzippt, drückt die Seite aufs obere Horn und schiebt den Kopf wieder aus der Mitte. Irgendein Tuner hat dann immer Kontakt mit der Seitenwand der Tasche. Mag sein, dass man Rickenbacker nicht unter die "Standardgrößen" zählt. Doch er hat auch keine Sonderform wie mache Heavy-Basses, und gerade von einem amerikanischen Hersteller hätte man erwarten dürfen, dass die Bassbag groß genug ist, um einem der bekanntesten amerikanischen Bässe bequem Platz zu bieten. Aber gut; reinpassen tut auch der Rick, und ich werde einfach doppelt so vorsichtig mit dem Kopfbereich der Tasche sein, wenn der Rick drinnen ist.
So, und nun geht's zur Probe. Draußen gießt es in Strömen. Mal sehen, ob die Bag so regendicht ist, wie Mono verspricht. ("Man kann damit in die Dusche, wenn man will." - Kann man dort auch das Wasser aufdrehen? Ich werde es bald wissen.)