MXL V67G

Auf der Suche nach einem universellen, bezahlbaren Mikrofon für alle Anwendungen im Bereich Homerecording bin ich durch ein Tutorial-Video zum Zoom R24 auf dieses Mikrofon aufmerksam geworden.

Ich bin ausdrücklich kein Experte im Lesen von Messwertprotokollen und kenne mich auch nicht mit den technischen Feinheiten von Mikrofonen aus.

Aber im Vergleich zu allen anderen Herstellern, deren Mikrofone ich mir im Laufe der Zeit zunächst leihweise besorgt hatte, muss ich sagen:

das MXL V67G klingt erstaunlich warm, neutral und fügt weder meiner Stimme noch der akustischen Gitarre irgendwelche Frequenzen zu.
Ich erkenne den Klang meiner Gitarre auf den Aufnahmen genauso wieder, wie ich ihn akustisch wahrnehme.
Gleiches gilt für meine Stimme, die ich weder durch das Anheben irgendwelcher Frequenzen im Equalizer verändern muss.

Mehr kann ich von einem Mikrofon nicht erwarten.

Negativ zu bewerten ist, dass das MXL V67G wenig Output hat und ich den Gain-Regler am Zoom R24 ziemlich weit aufdrehen muss.
Alternativ verwende ich zusätzlich einen Mikrofon-Verstärker.

Kurzum bin ich rundrum zufrieden. Mittlerweile habe ich sogar ein zweites MXL V67G gekauft.

Fazit:
günstiges Mikrofon mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ich verwende das MXL V67G für absolute EInsteiger-Homerecording-Zwecke, dafür ist es eigentlich bereits überdimensioniert. An einem Focusrite 6i6 ist der Klang warm, aber sehr klar. Die Mischung aus Wärme und Details gefällt mir wirklich gut. Da auf einen Röhrenvorverstärker verzichtet werden kann, gibt es auch keine Probleme mit Aufwärmzeiten oder Störgeräuschen. Der Kauf eines teureren Mikrofons als das MXL aus klanglichen Gründen dürte wirklich nur in einem zumindest semiprofessionellen Studio mit entsprechender Umgebung lohnen, der Wunsch nach "besserem" Klang kam zumindest bei mir nicht auf.

Beachtet werden sollte, dass herkömmliche Spinnen aufgrund der Dicke des Mikrofongehäuses nicht passen, hier sollte die Spinne von MXL verwendet werden. Übergangsweise geht es aber auch ohne Spinne, wenn niemand um das Stativ herumspringt.
Etwas schade finde ich, dass dem Mikrofon nur ein kleines Reißverschlussetui und kein Koffer beiliegt, aber das wusste ich ja vor dem Kauf.

Einsteigern kann ich nur raten, statt einem 90¤ USB Mikrofon wenn möglich dieses MXL und zumindest ein Scarlett 2i2 oder ähnliches anzuschaffen, davon hat man auf die Dauer einfach mehr und bleibt flexibler. Auch die Möglichkeit des latenzfreien Monitorings entfällt bei einem Mikrofon mit eingebautem USB Interface.

Zu große Erwartungen hat man bei Mics unter 500? nicht, dennoch wurde Dieses oft erwähnt, wenn man auf der Suche nach einem günstigen und trotzdem musikalischen Mic ist. Ich hatte davor kurz das SE Magneto, was mir für meine Stimme überhaupt nicht gefiel (etwas phasig in oberen Mitten und Höhen waren recht stark und selbst mit Deesser und EQ nicht in den Griff zu bekommen).

Das V67G ist im Vergleich etwas dunkler ABER hat den Voteil, das durch den Proximity-Effekt (näher am Mic, dickerer Sound - Weiter weg, mehr offener Sound) die Färbung gut zu regulieren ist. Das Magneto hat auf den Abstand nicht wirklich reagiert (was in vielen Situation natürlch super ist). Da ich aber Voice overs mache und oft einen eher dicken, direkten Radio mäßigen Klang brauche/bevorzuge war das MXL eine wirklich gute Wahl.

Auch noch ganz wichtig: Direkt ins Interface hatte nicht wirklich beeindruckt. Ein Mic pre ist absolute Pflicht (Art Tube Pre bringt's schon sehr!) und bringt das Signal auf ein wesentlich besseres Level!

Stark komprimieren und equalizen geht sehr gut ohne das es "komisch" klingt.

Empfehlenswert.