Der erste optische Eindruck: Die ganze Oberfläche ist matt, nix glänzendes und verschmierendes. Angenehme gerade klassische Form. Wenn man davor sitzt hat man sofort einen guten Überblick über die Bedienelemente die räumlich sehr gut verteilt wurden, die Schriften sind gut lesbar (Abends reicht allerdings die Bildschirmbeleuchtung nicht aus um alles zu erkennen, es bedarf einer Zusatzlichtquelle). Insgesamt macht das Bedienfeld einen logischen und ergonomischen Eindruck, der eher gut durchdacht als edel wirkt. Die Gehäusefarbe ist gut gewählt. Klar alles Plastik, die Drehregler fühlen sich auch so an, keine Gummierung, aber alles funktioniert und ist zweckmäßig, beim Gehäuse bekommt man auch keinen Porsche-Eindruck aber nix stört. Aussage meiner besseren Hälfte dazu: Sieht gut und wertig aus (steht im Wohnzimmer), überhaupt nicht billig. OK, die Unterseite wirkt durch ihren hellgrauen Kunstoff etwas billig... aber die sieht man ja nicht, wenn das Keyboard auf dem Tisch liegt. Liegen tut er auf 6 Gummifüßchen die die Unebenheiten meines 100 Jahre alten Tisches nicht ausgleichen können (..wackel..), daher lege ich einen Vlies drunter, auch um den Trittsch... ähm Fingerschall (?) einzudämmen.
Zur Tastatur: Ich hatte eine viel weichere Tastatur erwartet, dem ist nicht so, zumindest aus Sicht eines Gitarrenspielers. An den Tasten ist ein satter Gegendruck vorhanden und sie spielen sich für mich angenehm. Meine Heimorgel (vor 40 Jahren...) hatte einen weicheren Tastendruck... Beim ersten Spielen hatte ich den Eindruck, dass die Anschlagsdynamik nicht so auf dem Punkt definiert ist. Habe dann mit den verschiedenen Velocitywerten und -Kurven herumgespielt und eine Einstellung gefunden die gut zu mir passt. Meine Befürchtung die Tasten würden zu sehr klappern hat sich auch in Luft aufgelöst. Ein Klappern kann man nur hervorrufen wenn man die Taste bewusst schnalzen lässt, ansonsten ist der Rückstellverhalten absolut in Ordnung. Nach kurzer Eingewöhung bin ich bin angenehm überrascht. Klavierspieler werden sicherlich andere Ansprüche an einer Tastatur haben aber für mich reicht es vollkommen, ich hatte den Eindruck genug Nuancen aus den Logic-Instrumenten (in Garageband) herausholen zu können, bei den Pianoklängen und ebenso bei den Rockorgeln. 61 Tasten sind mehr als genug (um ein paar Sachen in der DAW einzuspielen), 49 hätten sicherlich auch gereicht, insbesondere weil Oktave hoch und runter gut funktioniert. Da ich aber hier kein Platzproblem habe behalte ich die 61.
Erstaunlich fand ich die Pads. Diese sind wirklich sehr anschlagdynamisch (Velocity auch einstellbar mit verschieden Werten und Kurven) und vom Gefühl her sehr brauchbar. Alleine die Pads sind den Aufpreis vom einfachen GX (nur Transport, keine DAW-Steuerung) zum LX Modell wert! Die verschiedenen Farben der Pads sind wirklich hilfreich und man erkennt sofort welche Map aktiv ist. Aber auch spezielle Zuweisungen gehen sehr einfach von der Hand.
Auch die Einbindung von Garageband hat super geklappt, nach Download der betreffenden Datei auf der Homepage von Nektar. Transportfunktionen finde ich sehr praktisch. Spurvolume, Pan, Mute/Solo funktionieren auch gut. Da es keine Motorfader gibt, muss man halt die Fader mit der DAW von Hand abgleichen; hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Das übliche Mitnehmen und die Einstellung "Null" bei der die Tastatur im Display anzeigt, ob man weiter runter oder hoch musst. Auch auf Instrumentenebene kann man mit den Potis einiges einstellen, hier ist halt die Zuordnung nicht konsistent, da je nach (VST-)Erweiterung verschieden. Mal sehen was sich in der Praxis bewährt. Spurwechsel funktioniert auch super, beim Presetwechsel (Instrument in der DAW) kann man auch hoch und runter fahren aber ich habe noch keine Möglichkeit gefunden, mich eine Ordnerebene nach oben zu bewegen. Na ja, nicht wirklich schlimm, da ich mir einen eigenen Ordner in Garageband/Instrumente anlegen kann und dann sind auch alle Presets erreichbar.
Splitfunktion habe ich bisher auch nicht gefunden, ist vielleicht auch nicht vorhanden. Logicpresets die gesplittet programmiert sind, funktionieren einbahnfrei.
Für mich als Hobbymusiker und Sounds in meiner DAW einzuspielen bzw. etwas Songwriting betreiben ideal. Yep, das Teil darf bleiben!