eine lange findungsgeschichte:
seit 2011 nutze ich behringer truth 2030A und 3030A als monitore. eingemessen mit einem DEQ2496 hat dies zum erstaunen von anderen sehr gut funktioniert.
vor circa vier jahren habe ich bei thomann im vorführraum die neumann KH310 kennengelernt und war von dem moment an deren neutralität verfallen.
allerdings war mein studio zu dem zeitpunkt akustisch noch nicht ausreichend
behandelt, so daß ich mich nicht zum kauf entschließen konnte. im weiteren verlauf stieg der preis erheblich und kurz darauf wurden die KH150 auf den markt gebracht. an diesen faszinierte mich von anbeginn die möglichkeit, über das ‘alignment kit’ die lautsprecher an die akustischen gegebenheiten des raumes anzupassen, so wie ich es seit langem mit den truth mache.
ein wenig abschreckend empfand ich die aussagen mit schwerpunkt auf EDM, ich will keine ‘bumsboxen’, sondern eine neutrale wiedergabe.
nach etlichen telefonaten mit neumann und thomann hatte ich schließlich beide paare bei mir im studio stehen.
ich habe etliche bekannte gebeten, die lautsprecher mit mir zusammen zu beurteilen. musikliebhaber, professionelle musiker, betreiber eines professionellen studios aus den unterschiedlichen genres, wir alle kamen zu demselben ergebnis.
die 310’er benötigen zwingend eine einmessung in den raum, ansonsten ‘haben sie den honk’, eine deutliche betonung der mitten mit dem typischen vorhang vor der (natur-) schallquelle, obertöne werden sparsam abgebildet, die auflösung der instrumente im raum ist bei der KH 150 eindeutiger. dies ändert sich nach anwendung einer einmessung. aber hier kommt das problem: wenn der richtige meßwert vorbeikommt, schnell abspeichern. soll heißen, die methode DEQ2496 oder die händische messung mit rauschen und 31 band eq sind in zusammenhang mit der 310 zu unsicher und auch subjektiv gefärbt.
und hier kommt die KH150 plus MA1 ins spiel. vor allem auch eigene aufnahmen von konzertgitarre und alt barock blockflöte, also von rein akustischen instrumenten, zeigten nach erfolgter einmessung eine naturgetreue wiedergabe, die sich mit der KH310 so unkompliziert nicht darstellen ließ.
so entspricht auch cembalo und eigene aufnahmen von kirchenorgel unseren vorstellungen aus der realiät.
mein schwerpunkt liegt aber nicht im bereich 'alter musik' sondern vor allem auf neuerer musik (jazz, rock, fusion, rap und co. elektrisch wie auch akustische instrumente - und auch die von neumann erwähnte EDM ;-) ). und auch das können die KH 150. wunderbare darstellung der transienten.
im entfernungs-mittelfeld stellen sich die KH310 allerdings weniger angestrengt vor, die tiefen wirken sauberer, das ganze klangbild wuchtiger - wenn da nicht die einschränkungen durch die fehlende raumkorrektur wäre, wären sie der gewinner.
bekanntes und bestätigtes fazit: monitore ohne einmessung in den raum geht nicht (egal in welcher preisklasse), und dies bitte so einfach wie möglich, also automatisiert. ich möchte verfälschenden vorlieben und einflüssen durch alterndes gehör keine chance geben.
die installation verlief auf meinem windows-system mit netzwerk und router für das interface (x32 rack) völlig unproblematisch. nix mit händischen ip adressen und subnetzen, einfach einstöpseln und fertig. leider ist das system grottenlangsam, es benötigt einiges an zeit, um profile in die lautsprecher zu laden und wieder auszulesen. da besteht verbesserungsbedarf.
Fazit: die KH310 habe ich zurückgeschickt und fürchte den tag, an dem sie als monitoralignment-variante auf den markt kommt.