Anfang der 1970er Jahre kam das Großmembran-Kondensatormikrofon Neumann U 47 FET als ehrwürdiger Nachfolger des Röhrenklassikers U 47 auf den Markt, das anstelle der Stahlröhre VF 14 einen namensgebenden Feldeffekttransistor verwendete. Auch lange nach dem offiziellen Produktionsende im Jahr 1986 kommt es bis heute zum Einsatz. Aufgrund der hohen Nachfrage nahm Neumann die Produktion wieder auf und erweckte das inzwischen selbst zum Klassiker gewordene Studiomikrofon zu neuem Leben. Vollständig nach den Originalplänen mit K 47-Kapsel, FET 80 Verstärker und überdimensioniertem Ausgangsübertrager gefertigt, reproduziert das neuaufgelegte U 47 fet i den wohltuenden, smoothen Klang des Vorgängers ohne Wenn und Aber.
Die K 47-Doppelmembran-Kondensatorkapsel, die bereits im legendären Mikrofonklassiker U 47 zu Werke ging, aber eine umschaltbare Richtcharakteristik besaß, findet sich wie schon beim U 47 FET auch beim U 47 fet i wieder. Hier allerdings arbeitet die „K 47“ seit jeher mit fester Nierencharakteristik, bedingt durch eine rückseitige Passivmembran, womit sie sich stark an der ursprünglichen Kapselkonstruktion orientiert. Auch alle anderen Features sind gleich geblieben: Das 10dB-Pad schützt den FET 80 Verstärker vor Übersteuerung, das einpolige Hochpassfilter dämpft auf musikalische Weise Frequenzen unterhalb von 140Hz und die 6dB-Absenkung am Ausgang verhindert, dass der nachfolgende Mikrofonvorverstärker an seine Grenzen stößt.
Mit ihrer originalgetreuen Neuauflage des U 47 FET befördern die Neumann-Ingenieure den legendären 70er-Sound zurück in die Gegenwart. Weiche Höhen, präzise Mitten und außerordentlich klare Tiefen zeichnen den Klang des U 47 fet i aus. Es liefert stets eine ausgewogene und plastische Darstellung von Instrumenten und Singstimmen. Und aufgrund des ausgeprägten, aber gut steuerbaren Proximity-Effekts verleiht es Signalen beim Close-Micing eine großartige Intimität und Dichte, ohne sich dabei in irgendeiner Weise unangenehm aufzudrängen. Wer bereit ist, in ein außergewöhnliches Großmembran-Kondensatormikrofon zu investieren, bekommt mit dem U 47 fet i ein geschichtsträchtiges und vielseitig einsetzbares Exemplar.
Die Georg Neumann GmbH wurde 1928 in Berlin gegründet und ist nicht nur einer der bekanntesten Hersteller von Mikrofonen weltweit: Lange Zeit beschäftigte sich der vielseitige Erfindergeist und Pionier Georg Neumann auch mit Schallplattenschneidemaschinen und wiederaufladbaren Batterien. Die hiermit verbundene Technologie ist noch heute Grundlage für die mittlerweile allgegenwärtigen Akkus. Ferner baute die Firma viele Jahre sehr individuell konfigurierte Tonregieanlagen für Rundfunkstudios/Theater- und Konzerthäuser und seit einigen Jahren auch Studiomonitore. Im Jahre 1991 wurde Neumann ein Teil der Sennheiser-Firmengruppe und erhielt 1999 (als erste deutsche Firma überhaupt) den Technical Grammy für das technische Gesamtwerk des Unternehmens.
Wie bereits der Vorgänger, bietet sich auch das U 47 fet i für ein äußerst breites Anwendungsspektrum an. Es eignet sich hervorragend für Gesangsaufnahmen mit großer Intimität – gerade dünnere Stimmen profitieren vom ausgeprägten Nahbesprechungseffekt. Ebenso gut stehen dem Klassiker basslastige Instrumente zu Gesicht. Die Abnahme von Tuba, Kontrabass und Bassgitarrenverstärker meistert es mit Bravour. Und in moderatem Abstand vor dem Resonanzfell einer Bassdrum oder auch innerhalb positioniert, ist es für viele namhafte Toningenieure die erste Wahl für einen druckvollen Trommelsound. Andere setzen das U 47 fet i wiederum zur Abnahme von Akustikgitarren und E-Gitarrenverstärkern ein.