Den Orange Crush 35 RT habe ich bestellt, um ihn in einem Stereo-Rig zu verwenden. Dafür einen zweiten Röhrenverstärker (ob nun Combo oder Topteil und Box) erschien mir vom finanziellen Aufwand her zu teuer. Deshalb entschied ich mich für dieses Gerät. Der Verstärker wurde zügig geliefert.
Erster Eindruck:
Die Kiste wirkt sehr solide. Die Verarbeitung des Holzes, der Metallteile, der orangen Bespannung und der Bedienelemente sind makellos. Die Regler laufen rund und mit genügend Widerstand, um sich nicht versehentlich zu verstellen. Darüber, dass sich der Schalter auf der Rückseite befindet, war ich zwar erstaunt, doch wer sich jemals mit dem minimalistischen Ansatz von Adrian Emsleys Design beschäftigt hat, versteht, dass es beim Bau eines Verstärkers notwendig ist, bestimmte Bauteile möglichst weit voneinander zu trennen.
Ausstattung:
Der Verstärker verfügt über zwei Kanäle, Regler für Höhen, Mitten und Bässe, digitalen Hall, Effektweg, Anschluss für Fußschalter, Kopfhörerausgang mit Cab-Sim (auch als Anschluss an ein Mischpult nutzbar), sowie einen Aux-Eingang.
Sound:
Clean: Die Wiedergabe des Klanges reagiert erstaunlich genau, was die Position des Anschlags, der Dynamik des Anschlags und verschiedener Tonabnehmer (Single-Coils, P-90 oder Humbucker) angeht. Bei großer Lautstärker beginnt der Verstärker (Regler auf ca. 70 %) leicht zu verzerren. So machen es auch die Röhrenverstärker wie z.B. der Rocker 15.
Dirty: Der Verstärker reagiert, ähnlich wie ein Röhrenverstärker, auf die Dynamik des Anschlags. Bei leichtem Anschlag bleibt der Amp fast clean, wenn man tüchtig zupackt, geht es richtig zur Sache. 35 Watt an einem Lautsprecher mit 10 Zoll werden richtig laut. Auch dirty bleibt die Klangcharakteristik verschiedener Tonabnehmer sowie der Anschlagposition klar erhalten.
Fazit:
Den Verstärker kann ich allen empfehlen, die nicht über ein vierstelliges Budget für einen Verstärker verfügen.