Der Micro Dark mag niedlich aussehen, hat aber jede Menge Wumms! Oft sogar etwas zu viel. Ich betreibe ihn an einer 1x12" Vintage 30 Box von Palmer. Üben in Zimmerlautstärke ist damit schon fast nicht möglich. Da fühlen sich Amp und Box auch noch nicht wohl. Richtig gut klingt der Orange erst mit mehr Lautstärke. Im Proberaum oder auf der Bühne findet er definitiv Gehör!
Sehr praktisch ist der FX-Loop. Meistens! Denn bei meinem Modell schalten manchmal (selten) die Buchsen nicht um, wenn der Loop unbenutzt ist. Dann kommt nur ganz wenig über die Endstufe. Deswegen der Punktabzug in der Verarbeitung. Mit einem Kabel von Send zu Return ist das Problem aber behoben.
Der Sound gefällt einem oder nicht. Ganz clean ist nicht seine Stärke, von leicht rau bis fettes Brett lässt sich aber viel machen. Der Shape-Regler boostet in eine Richtung die Mitten, in die andere senkt er die Mitten ab und verstärkt Höhen und Bässe. Das ist effektiv, aber schlussendlich hat der Amp nur einen Sound. Und der ist subjektiv und sehr von Box, Gitarre, Spieler*in, Raum, u.v.m. abhängig. Ich spiele Blues und Roots Rock (also nicht allzu viel Gain), habe eine Les Paul, eine Tele und eine Lap Steel mit Hot-Rail Humbucker. Und ich mag den Sound sehr: Rotzig, fett, mit Charakter. Tele und Steel scheint der Amp etwas mehr zu mögen als die heiß gewickelten Humbucker der Paula. Vor allem "clean" fehlen mir da für meinen Geschmack ein paar Höhen. Und hier kommt der Nachteil des Shape- Reglers ins Spiel: Man muss einen Kompromiss zwischen zu wenig Treble und zu viel Bass eingehen.