Ich wollte den Pocket Amp als platzsparende Alternative für unterwegs nutzen: zusammen mit einem Tuner je einem Drive-, Reverb- und Delay-Pedal auf ein Pedaltrain Nano, iPad für Backing Tracks an den Line In, dazu gute InEars, und fertig ist das Mini-Setup. So zumindest der Plan...
Aufmachung und Verarbeitung sind top, stabiles, wertiges Gehäuse, leicht laufende, kratzfreie Potis.
Warum die Input-Buchse bei einem Bodentreter allerdings nicht rechts am Gehäuse sitzt, ist mir nicht ganz klar.
Leider konnte mich das Kistchen vom Sound her gar nicht überzeugen: der Vintage-Kanal bis 12 Uhr auf dem Gain-Regler sehr dumpf und dröhnig, ab 3 Uhr dann kreischig in den Höhen.
Der Brit-Kanal generell sehr aggressiv-schrill, der Modern irgendwie undifferenziert.
Der Schalter für die Mikro-Position ist zwar eine nette Spielerei, ein echter Klangregler für die Mitten wäre aus meiner Sicht aber sinnvoller gewesen.
Auch vorgeschaltete Pedale kamen - trotz hoher Qualität - nicht sehr gut zur Geltung: das Drive verlor seinen Charakter, ein Reverb dröhnte einfach nur...
Daß der Pocket Amp im Vergleich mit einem echten, guten Röhrenamp nicht mithalten kann, ist zu erwarten. Allerdings verliert er vom Sound her auch klar gegen eine gute Amp-Simulation wie die Kombination JamUp/BIAS auf dem iPad.
Fazit: nette Idee, aber klanglich nicht überzeugend.