Paulus & Schuler GbR Zoom Klarinettenbirne

Die Erfindung an sich ist schon genial. Ich denke, dass jede Klarinette deutlich von der Zoom Birne profitiert und sie auch aufwertet. Gespielt wird sie mit einer Yamaha YCL 657. Sie lässt sich nun leichter anblasen als mit den zur Klarinette gelieferten Birnen. Und der Sound ist wesentlich voller, wärmer und komplexer.

Was sehr gut ist, sind die Markierungen am Stellring aus Aluminium (?), bestehend aus ein bis vier Strichen, die eine wiederholbare genaue Einstellung der Grundfrequenz gewährleistet. Dazu ist der Grenadillkörper mit einem gesenkten Punkt als Referenzpunkt versehen. Die kürzere Gegenseite ist leider aus Kunststoff und passt meines Erachtens von der Wertigkeit her nicht richtig zur Birne und zum Instrument. Dies hat aber keinen Einfluss auf die Funktion.

Die Intonation wird vor allem in der hohen Lagen deutlich verbessert. Wir können die Birne wirklich empfehlen. Man meint, man spielt eine neue, höherwertige Klarinette.

Nach langem Zögern, von dem Preis eingeschüchtert, habe ich diese Birne bestellt. Ich habe es nicht bereut. Ich musiziere in einem symphonischen Blasorchester und bin Amateurmusiker, im anspruchsvollen Bereich.

Das Stimmen der Klarinette ist kinderleicht. Ein kurzer Dreh, kein Gefummel und schon passt es im Satz. Die Ansprache, besonders im hohen Register, ist leicht. Die Töne klingen lupenrein. Der einzige Negativpunkt, wie ich finde, sind die unterschiedlichen Materialien. Jedoch denke ich, daß es technisch nicht anders lösbar ist.

Eine sensationelle, sehr innovative Entwicklung für jede Klarinette. Zur Info: Unsere Stimmung im Orchester liegt bei 443hz.

... die Verarbeitung könnte etwas besser sein. Damit könnte ich mich arrangieren, aber leider passt die Zoom-Birne nicht auf Adler-Klarinetten. Ich hatte sie mir für meine Schreiber D41 bestellt, da passt sie auch tadellos. Vor ein paar Wochen habe ich mir nun einen Satz Adler-Klarinetten (323 und 323A) gegönnt. Leider passt aber die Zoom-Birne nicht auf die Adler-Klarinetten (wackelt und schließt nicht ganz mit dem Oberstück ab). Das Wackeln kann mit einem Stück Papier, das um den Kork gewickelt wird, "behoben" werden (bzw. einen dickeren Kork anbringen lassen), aber die Birne schließt halt nicht mit dem Klarinettenoberstück ab, so dass ein kleiner Spalt zwischen Birne und Oberstück zu sehen ist. Auf die Tonerzeugung hat das vermutlich keine Auswirkungen (zumindest fühlt es sich so an), aber es sieht nicht schön aus und so ganz traue ich der Sache auch nicht. Schade :-( Es wäre jedenfalls hilfreich, wenn bei dem Produkt die Bemerkung dabeistehen würde, dass die Birne NICHT auf Adler-Klarinetten passen.