Nach einem mehrstündigem Test bin ich mäßig zufrieden mit dieser Maschine. Zum Testen hatte ich eine brandneue Demon Drive und eine gebrauche, vermutliche 3-6 Monate alte DD.
Meine Ansprüche sind ein ausgewogendes Spielgefühl für den linken und rechten Fuß, möglichst kleines Spiel in der Welle und den mechanischen Bauteilen, Leichtläufigkeit, Geschwindigkeit und eine gewisse Masse für Akzente bzw. dynamische Figuren. Das Ganze soll natürlich möglichst Stabil und Robust sein.
In einigen Punkten wurden meine Ansprüche mehr als erfüllt in anderen enttäuscht:
Balance / Features:
Das Pedal bietet so viele Einstellmöglichkeiten, dass man sich damit mehr beschäftigt als man Zeit zum Üben hat. Ansich finde ich es gut, da man beide Schlägel sehr genau aufeinander abstimmen kann und es viel Raum zum Experementieren gibt. Aber es gilt, je mehr Schrauben und Gelenke man hat, kann umso anfälliger ist die Konstruktion für Verschleiß.
Was ich vermisse ist eine intelligente Lösung um das linke Pedal im Teppich / Boden zu fixieren. Normalerweise hat man Spikes (die auch nur bedingt ihren Dienst tun), diese fehlen aber komplett. Stattdessen hat man eine große Gummifläche, die ebenfalls nicht besonders effektiv ist und eine Klammer, um das Pedal an eine zweite Bassdrum zu klemmen. Das ist leider ein fettes Minus. Ich versuche mein Setup eher Mobil zu halten und verfüge über keine zweite Bassdrum. Da ich auf dem Pedal alle möglichen Fußtechniken einsetzte rutscht es mir immer weg. Es gibt ein paar vorgebohrte Löcher in der Bodenplatte, mit der man das Pedal notfalls in den Boden festschrauben kann, aber diese Lösung ist umständlich und nicht überall anzuwenden.
Bauteile und die Welle:
Ein Plus gibt es für die Zero Latency Welle. Sie hat wenn man sie neu kauft absolut kein Spiel und überträgt sehr direkt und ist leichtläufig. Bei dem Gebrauchten Pedal hat dieses allerdings ein kleines Klacken, was (noch) recht minimal ist.
Die restliche Konstruktion ist extrem leichtgängig, direkt und widerstandsfrei, aber es gibt eben durch die vielseitigen Einstellmöglichkeiten einen Nachteil: es klackt in einigen Gelenken, selbst bei dem Nagelneuen Pedal. Ich finde es unschön, weil es das Gefühl des Verschleißes / der Instabilität vermittelt. Zudem überträgt sich das Klacken auf die Füße und man spürt es durch die Schuhe. (Schlimmer natürlich wenn man Barfuß spielt.) Ein unangenehmes Gefühl.
Enttäuschend finde ich den Einsatz einiger Plastikbauteile, wo ich mir lieber Metall wünschen würde. Insbesondere bei den Schrauben zum fixieren der Federspannung, finde ich diese Materialwahl kritisch.
Geschwindigkeit:
Was ich sehr gut finde ist, dass ich entgegen meiner Erwartung Geschwindigkeit und Kraftvolles spielen in dieser Maschine einigermaßen vereinen konnte, ohne mich zu sehr umgewöhnen zu müssen. Es spielt sich teilweise von alleine, gerade flotte Sachen
bei 16tel oberhalb der 200 bpm.
Fazit:
Ich habe nicht alle Features des Pedals erkudet. Gerade die Longboard-Fähigkeit habe ich mir noch nicht angeschaut, da ich alles was ich an Techniken spiele eigentlich ganz gut auf Shortboards umsetzen kann (Swivel, Shifted Doubles , Heel-Toe Varianten oder diverse dynamische Figuren).
Was mich richtig nervt ist das Klacken und das Gefühl, dass ich mehr für Patente zahle als für ein solides Pedal. Das Gerät ist mit so vielen Features bestückt, dass man bei der Robustheit gespart hat.
Wenn das Pedal im Einsatz ist, kann ich wenig Rücksicht nehmen und es muss funktionieren. Ich hoffe, dass es lange überlebt.
Ich besitze noch ich eine Pearl Eliminator, und dieses Pedal klackt garnicht, obwohl sie alt ist und mehr Spiel hat als die DD. Für mich ist die Eliminator robust wie ein Arbeitspferd und die Demon Drive ist gleichzusetzen mit einem gezüchteten Rennpferd.
Alles in allem, bin ich nicht der Meinung dass die Demon Drive den Preis von 680€ NICHT rechtfertigt.