Ich interessiere mich für Konzertmitschnitte, die im Internet zur Verfügung stehen. Normalerweise höre ich an meinem Schreibtisch mit einem Beyerdynamic Kopfhörer, angesteuert von einm USB-Wandler/Kopfhörerverstärker Fostex HP-A3. Bei längeren Konzerten empfinde ich das Tragen eines Kopfhörers jedoch als nicht so angenehm. Was tun?
Wieder einmal war es für mich, aus der Hifi-Ecke kommend, lohnend, sich bei den Professional-Audio-Produkten umzusehen. Ich wurde auf aktive Nahfeld-Monitore, eine Gerätegattung, die sich im Reich der Consumer Electronics nicht findet, aufmerksam. Doch welchen nehmen? Die Auswahl ist bei Thomann auch hier riesig; die Preise reichen von unter 100 Euro (das Paar) bis über 5.000 Euro (das Stück). Ich ließ mich bei der Auswahl von folgenden Überlegungen leiten.
Investition nicht über 300 Euro.
Cinch-Anschluß (kompatibel zum Fostex HP-A3).
Ausgereiftes Produkt, schon länger erfolgreich im Markt,
Gute Kundenbewertungen bei Thomann.
Zurückhaltendes, schlichtes Design (kein rotes Gehäuse, keine gelben Schallwandler)
Die Wahl fiel dann recht schnell auf die Presonus Eris E5, die nur 48 Stunden nach der Bestellung von Thomann geliefert wurden (Danke!).
Schon beim Auspacken fiel mir die saubere Verabeitung der Monitore auf, die angenehm gewichtig sind und einen wertigen Eindruck machen.
Die Aufstellung war schnell erledigt: Erst einmal provisorisch auf Bücherstapeln in die richtige Höhe gebracht, in ein gleichschenkliges Stereo-Dreieck von ca. 80 cm Seitenlänge zurechtgerückt, auf die Hörposition ausgerichtet, mit einem Paar Cinch-Kabeln aus meinem Fundus an den Fostex HP-A3 und an den Strom angeschlossen.
Eingeschaltet. Konzertmitschnitt aus dem Großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks gestartet. Gute Güte, das klingt ja phantastisch! Es baut sich eine dreidimensionale Bühne auf, die eine exakte Ortung der Instrumente und Stimmen ermöglicht. Die Presonus klingen überhaupt nicht nach "Kiste", der Schall löst sich wunderbar von den Monitoren, die als solche gar nicht wahrnehmbar sind. Die Wiedergabe ist für mich überraschend sonor bis in die tieferen Lagen, sie bleibt auch bei geringerer Lautstärke kraftvoll. Die Kombination mit dem Fostex HP-A3 ist perfekt. Ob die Presonus den Ansprüchen der Professionals immer genügen, kann ich nicht beurteilen, für mich sind sie jedenfalls genau richtig; mit dieser kleinen Schreibtisch-Abhöre bin ich hochzufrieden.
Das Anschluß- und Bedienfeld auf der Rückseite der Monitore stellt mehrere Regler zur Anpassung z. B. an die Raumakustik bereit. Profis werden das zu schätzen und zu nutzen wissen. Mein Schreibtisch steht frei in einem normalen Wohnraum, und ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Wiedergabe am besten ist, wenn alle Regler auf "Null" stehen.
Zu kritisieren habe ich nichts - vieleicht eine Anregung: Netzschalter auf der Front wären nicht schlecht.
Fazit: Wer ähnliche Anforderungen erfüllt sehen will wie ich, wird mit diesen Monitoren glücklich werden. Uneingeschränkte Empfehlung!