Ich nutze Studio One mehr und mehr, seit dem 6.5 Release. Die UI ist vorwiegend Vector basiert und das bemerkt man vor allen Dingen auf 4 K Monitoren. Egal welche Win11 oder MacOS (meine Betriebssysteme) Display Auflösungen eingestellt werden, S1 bleibt absolut scharf und crisp in der Darstellung. So perfekt bekommt das keine andere DAW hin. Pro Tools erwähne ich am besten gar nicht. Das kennt noch nicht einmal HiDPI und die Workarounds sind schlecht, d.h liefern blurry Oberflächen.
Aber auch "Cubendo" ist nicht auf dem technisch perfekten UI Level von S1.
Unabhängig von der UI (und auch UX!) ist der funktionale Umfang von S1 nie ausgeufert, was ich pers. bevorzuge. PlugIns und Instrumente sind professionell und kommen ohne Schnickschnack aus.
Der Fokus von S1 liegt ganz klar auf einen linearen DAW Workflow, bei "gefühlter" 10 facher Beschleunigung im Vergleich zu anderen DAWs. Damit ist nicht nur der Drag und Drop Ansatz gemeint (den mittlerweile selbst Cubendo ein bisschen nachgebaut hat), sondern vor allen Dingen die Möglichkeiten über Clip-Kontextmenues so gut wie alle wichtigen Midi dun Audio Edit-Funktionen auszulösen, inklusive Clip basierten Objekt/ Event Editings, die es so ähnlich , aber deutlich "altmodischer" (UI/ UX) im Vergleich zu S1, nur bei Samplitude/ Sequoia gibt: D.h. z.B. , dass Trac und Track-Clip basierte Fades, Quantisierungen, Pitchschifts, FX Belegungen und vieles mehr im Sinne "obejekt Editing" möglich ist. Das beschleunigt und vereinfacht die Arbeit immens , ohne z.B. für jeden weiteren individuellen Clip-Edit-Wunsch Track über Track neu zu generieren. Aber ok, es gibt Leute, die finden auch 600 Tracks für einen Song prima. Hier liegt im übrigen auch ein immenser Vorteil gegenüber Ableton oder Logic und auch Bitwig. Die sind komplett starr auf Track Ebene, und in diesem Sinne im Vergleich zu S1 extrem unflexibel.
S1 kann darüber hinaus mittlerweile auch Surround-, Atmos-, Immersive Audio und unterstützt auch die notwendigen Standards für den klassischen Postproduction Bereich, inklusive Videoeinbindung und spezielle Masterfunktionen, sowie die bestmögliche ARA2 Implementierung, d.h. dass z.B. Meldoyne oder Spectral Layers perfekt in die UI integriert erscheint und jeder denken könnte, die Programme sein Studio One Bestandteile.
Studio One hat sich in den vergangenen 10 Jahren zu einer kompletten , professionellen, stabilen und insofern seriösen DAW entwickelt, mit allen notwendigen Plugins, die man für den täglichen Arbeitsbedarf benötigt. Postproduction Tools sind noch ausbaufähig. Hier sollte das eine oder andere von Nuendo ins Auge stechen :))
Auch wenn es immer Verbesserungspotentiale gibt halte ich S1 für absolut empfehlenswert.
Besonders die UX überzeugt mich (30 Jahre Cubendo Erfahrung).
Ach ja, und auch meine über 20 Jahre alte Mackie Baby HUI konnte ich binnen einer Minute einbinden. D.h also, dass auch ältere Controller Protokolle akkurat implementiert wurden (das ist bei anderen DAWs, vielleicht mit Ausnahme Bitwig (!)- längst nicht mehr oder überhaupt nicht der Fall).
Top DAW, ohne wenn und aber.