Ich bin (noch) kein großer Fan von digitalen Modeling-Amps mit Millionen von Einstellungen und proprietärer USB/Bluetooth/Softwarebedienung, trotzdem lege ich sehr viel Wert auf Veilseitigkeit. Und obwohl K.I.S.S. beim MACH 3 eher das angesagte Konzept ist, MACHt der MACH 3 in Sachen Vielseitigkeit einiges her.
Zur Auswahl hat man 2 identische aber unabhängige Channels zu je 6 Amp-Presets, die man per EQ je nach Bedürfnis anpassen kann. Hinzu kommt per Channel noch ein Limiter um die Distortion auszubremsen, und ein frei wählbarer Distortion Boost für mehr Druck bei Bedarf. In der hinteren Sektion kann man global noch Tremolo und Reverb zuschalten, beides für eingebaute Effekte auf jeden Fall sehr brauchbar. Schlussendlich kann man die ganze Bude auf 200W aufdrehen.
Beide Channels können dank der 2 Anschlüsse auch simultan angesteuert werden, teilen sich dann aber in der Leistung rein. Interessant ist das z.B. in Kombination mit einer Stereo-Jack Rickenbacker Gitarre. Oder halt beim gemeinsamen Spielen.
Im hinteren Bereich: XLR-DI out mit 3 wählbaren Klangfärbungen (full-range oder 2 unterschiedliche Cab-sims). Sehr toll für Recording und Bühne, jedoch einziges Manko daran: kein ground-lift Schalter vorhanden. Je nach Setup kommt es zu Brummen, was sich aber mit einem Isolator umgehen lässt. Wer will kann auch noch Headphones zum Üben anstecken, kommt aber für mich eher nicht in Frage. Hier kann man laut Anleitung den FX Return als AUX Eingang benutzen.
FX Send und Return - ein Muss für Effektpedale fast jeder Art. Hier gibts nichts besonderes. Der FX Loop kann aber per Footswitch ausgehebelt werden. Zu dem Thema...
Leider kein Footswitch inklusive, der UFC-3 muss separat gekauft werden. Dieser wird dann per Ethernetkabel angeschlossen. Leider lassen sich einige Funktionen nicht ohne diesen bedienen. Dazu muss ich aber sagen dass der Footswitch an sich, eine ziemlich tolle Ergänzung ist. Jeder der 3 Knöpfe kann frei jeder Funktion zugewiesen werden, und man kann zwei oder mehrere Footswitches in Reihe Schalten, falls man Zugriff auf mehr braucht.
Achtung: Die Anschlüsse in der Produktbeschreibung passen nicht ganz, schaut lieber auf die Bilder.
Der Head ist sehr kompakt und kommt in einer praktischen Tragetasche, wo noch Platz für andere Dinge wie Kabel oder den Footswitch drin ist.
Ich selbst benutze den MACH 3 mit einem 150W 1x12 Neoclassic Cab von DV Mark, welches einen eher flachen Sound hat. Dank der breiten Palette von Sounds aus dem Amp kann man hier aber in sehr vielen Richtungen arbeiten. Vor allem überzeugen mich das Preset "1956" und "Top Bst" für clean und overdrive, und das "Sweet" Preset als lead.