Sei einigen Jahren schaue ich mich nach echten Alternativen zu meinen Fender- Röhrenverstärkern um, meinen Twin Reverb kann ich nicht mehr zu Gigs schleppen, sogar mein Princton Reverb kann schwer werden, wenn man ihn länger schleppt.
Was ich bisher gesehen habe und ausprobieren konnte, hat mich nicht wirklich zufrieden gestellt, egal, ob es Two Torpedos, Radar, Ho Tone, Little Tank etc waren, einen echten Fender Amp konnte keiner der Kandidaten abbilden, weder den Verstärker noch die Speaker.
Um so überraschter war ich, als ich auf die Firma Quilter stiess. Ich sah in Youtube ein paar Demos mit dem Quilter Tone Block 202 und Quilter Superblock US, die mich derart neugierig machten, daß ich mir den Superblock US bestellte. Der Superblock kann sowohl als reiner Verstärker mit 25 W an einer 4-16 Ohm Box betrieben werden, oder über ein DI-Out direkt an der PA übers Mischpult. Oder eine Kombination aus beidem.
Der Superblock hat folgende Voices, die sich per Kippschalter einstellen lassen: 60 Tweed / 62 Blonde / 65 Black, für die eingebauten Cab Sims gilt Britisch / Norm / FRFR (d.h gerader Frequenzverlauf).
Sowohl die Voices, als auch die Cab Sims machen einen hervorragenden Eindruck, egal ob der Betrieb mit einer Box oder über DI am Pult erfolgt.
Ich persönlich bevorzuge mittlerweile als Voice 65 Black und als Cab Sim Britisch, das kommt für mich meinem Fender am nächsten (Geschmackssache).
Der Superblock US verfügt ausserdem über Master/Gain, Bass, Middle, Treble, die Einstellung des Klangs ist ziemlich einfach, schon nach kurzer Zeit hat man den Sound, der einem gefällt. Die verzerrten Sounds, über den Gain Regler einstellbar gefallen mir nicht wirklich, aber das ist bei mir auch bei einem originalen Fender der Fall. Da nehme ich lieber ein Pedal, wenn ich es brauche, meistens spiele ich clean.
Die Kiste verfügt auch über einen digitalen Hall, kommt nicht ganz ein einen Federhall heran, aber verblüffend gut, und sehr gut einsetzbar.
Der Knaller aber, der das Ganze wirklich rund macht, ist der eingebaute Limiter. Bei 10-11 Uhr Stellung wird der Sound etwas verdichtet, aber vor allen Dingen kommt hier beim spielen das typische Röhrenfeeling zum tragen, schwer zu beschreiben, die Töne reagieren sehr fein auf die Spielweise, werden irgendwie "elastisch" , wunderbar.
Das einzige, woran ich etwas mäkle, sind die Höhen. Über DI ins Pult gespielt, übertreibt der Superblock erstmal etwas, soll halt Fender sein, klar, Precense.
Das ist aber Gejammer auf hohen Niveau, das ist sowohl am Pult als auch am Verstärker gut in den Griff zu kriegen.
Ich, der ich bis vor kurzem nur Röhrenamps gelten liess, bin jedenfalls sehr positiv überrascht, der Superblock US bleibt, und wird mich in Zukunft auf meine Gigs als Hauptamp begleiten.