Gleich nachdem ich endlich meine Traumverzerrer gefunden hatte, fing ich an zu grübeln, wozu ich denn jetzt noch meinen hochedlen Boogie brauche. Ich bin kein Freund des groben Röhrens, und den richtig schönen Crunch- und Solosound hatte ich nunmehr gleichwertig in den Effektgeräten gefunden. Also brauche ich einen guten Cleansound, der Rest kommt vom Bodenbrett.
Hier ist er. Klein, handlich, leicht, leise und durchdacht. Mehr braucht man nicht. Warmer Klang, besonders schöner Hall, nimmt alle Bodentreter vor und hinter dem Preamp, gute Klangregelung, viele Möglichkeiten, kein Lüftergeräusch. Laut. 50 W können knapp werden; diese 200 W blasen die Nadeln von der Tanne. Gespielt über meine 3 verschiedenen Boogie Boxen: Immer anders, immer gut. Wen es interessiert: Verzerrer von J. Rockett Audio und JHS Pedals.
Im direkten Vergleich war da an Transistorverstärkern noch ein DV Mark Micro 50 sowie ein Yamaha THR 100 HD . Der DV klingt überraschend wunderbar, warm, guter Zerrkanal, halt "nur" 50 W. Für Jazz, als Übungsamp oder für Unterschallbands ist das ein sehr günstiger Tip. Der Yamaha klang im Vergleich wie ein Blecheimer, auch die Verzerrung löste bei mir nur Kopfschütteln aus.
Fazit: Wer mit seinen Bodentretern auf Du und Du steht und auf das Renommee eines rauchenden Röhrenamps verzichten kann, ist hier bestens versorgt.
UPDATE nach eineinhalb Jahre: Der Tone Block hat mich durch etliche Auftritte begleitet, kaum mehr als halb aufgedreht, immer gut und einfach. Meinen Boogie habe ich noch, spiele aber eher den Quilter.
Die Grundfarbe ist Fender-artig warm-voll-klar, bei aufgedrehter Vorstufe auch mal bis in untere mittlere Verzerrung, vielleicht wie ein Twin Reverb (ohne dessen Nachteile), klingt wie 6L6- Röhren: "Amerikanisch", nicht "britisch". Wer "Marshall" oder "Vox" sucht, schaue sich andere Kästchen von Quilter an, es ist für jeden Bedarf gesorgt.