Für die Eiligen:
+ trotz (oder wegen?) des berüchtigten Halses leicht bespielbar
+ Voller, warmer, runder Sound (vergleich mit Tele)
+ 5er Poti (Output-Verhältnis Neck zu Bridge-PU) sehr praktisch
- Saitenwechsel etwas umständlich
Lange stand dieses Schmuckstück auf meiner Wunschliste, bis endlich drei essentielle Säulen für die
Anschaffung in Einklang standen: Verfügbarkeit, Budget und eine gute Rechtfertigung gegenüber meiner Frau ;)
Nachdem ich zunächst nach Jahren von meinen ersten gebraucht gekauften 80er-Jahre Ibanez Strat-Modellen bei Fender American Standard Tele gelandet bin, die mich die letzten 8 Jahre begleitet hat, war ich gespannt, wie ich mit der Ric zurechtkomme, da ich immer wieder davon gehört/gelesen habe, dass der lackierte Hals einigen zu schaffen macht.
Ich war regelrecht verblüfft, wie leicht mir das Spiel von der Hand geht. Mir liegt der Hals sogar besser als der meiner Tele, sodass ich bei einigen meiner Standards, die bei längerem Spiel normalerweise die Sorge um meine Sehnen wachsen lässt, fast völlig entspannt bin.
Auch der Sound hat mich positiv überrascht.
Die Beispiele von denen ich weiß, dass eine Ric (330 oder 360) zum Einsatz kam, waren klanglich eher im oberen Mittenbereich angesiedelt, sehr durchsetzungsstark, fast beißend (im positiven Sinne).
In meinem Setup (an einem VOX AC15HW1X) präsentiert sich das Stück jedoch eher warm weich und rund, fast jazzig, sodass (zumindest) mir das Herz aufgeht.
Dazu sollte aber wiederum gesagt sein, dass es im Vergleich zu meiner Tele mit DiMarzio Twang King PUs schwer ist, nicht warm und weich zu klingen ;).
Die einzigen Kritikpunkte, wenn man so will, wären:
1. Beim Saitenwechsel muss man aufgrund der Durchführung sehr vorsichtig sein, dass man den Lack nicht beschädigt (Tuch drunter legen und gut)
2. Die Aufkleber auf dem Pickguard sind etwas nervig sauber zu entfernen (Klebereste mit Küchentuch mit Olivenöl vorsichtig entfernen und gut)
3. Der Koffer ist ziemlich eng. Das Baby ist regelrecht eingequetscht darin (draußen lassen und spielen)