Seit den 90ern spiele ich Sonor 6 Maple Sticks, die mittlerweile aber nicht mehr hergestellt werden, und meine Vorräte sind verbraucht. Nun bin ich aber an diesen sehr beweglichen und gut kontrollierbaren Stick mit dem Schwerpunkt nahe am Griff gewöhnt, also lag für mich nahe, auch wieder einen ähnlich geformten Stick mit langer Schulter und aus einem leichten Holz zu suchen. Sticks dieser Art gibt es z.B. von Vic Firth, aber mit Hickory bin ich einfach nicht warm geworden. Fündig geworden bin ich mit dem Rohema Tango, der zwar mit einem Durchmesser von ca 13mm nicht die gleiche Griffigkeit bietet wie mein Maple-Stick, dafür aber merkbar leichter ist und ein gleichartiges Spielgefühl bietet. Der Stick ist lackiert. Bei trockenen Händen neigt er zum Rutschen, was mir einige interessante Krämpfe beschert hat. Mit Mr. Zogs Sexwax (heisst wirklich so) ist das Rutschen aber überhaupt kein Problem mehr. Das Einwachsen der Sticks gehört für mich mittlerweile zum vorbereitenden Ritual. Die Haltbarkeit ist bei moderater Spielweise gut, allerdings lösen sich meiner Erfahrung nach die Spitzen nach und nach auf, was den Sound auf dem Ridebecken muffig werden lässt. Härtere Spielweise quittiert der Stick mit recht schnellem Brechen, was bei dem Preis aber auch gut zu verschmerzen ist.
Apropos "härtere Spielweise": Natürlich ist der Stick nicht für die Erzeugung brachialer Lautstärken am Schlagzeug geeignet. Seine Stärke liegt aus meiner Sicht im nuancierten Spiel. In einem Setup mit guten B20-Becken und gepflegtem Shellset erlaubt der Stick eine hohe Lautstärkenbandbreite von Jazzlounge bis Rockkonzert. Und insbesondere die Eigenschaft, kontrolliertes leises Spiel zu unterstützen, macht ihn für mich unverzichtbar.