Ich habe über die letzten Jahre hinweg, verschiedene Stage Pianos längere Zeit gespielt. Immer hat mich irgendwas gestört oder es hat was gefehlt. Mein 7. Piano für die Bühne ist das Roland FP-10 - mit dem ich rundum zufrieden bin.
Tastatur:
Als jmd. der immer Klavier (und nicht e-piano) gespielt halt, liegt mir die Tastatur des FP-10 am Besten. Sie ist schön schwer. Beim Yamaha P-125 war mir die Tastatur zu leichtgängig. Manchmal hab ich beim Spielen von weißen Tasten, schwarze mit "bewegt", wenn ich zwischen 2 schwarzen Tasten gespielt habe. Dies hat mich irritiert und mein Spiel gestört. Die "Schwere" der Tasten des FP10 verhindert diese Irritation. Der Zwischenraum zwischen 2 schwarzen Tasten bei Roland erscheint mir breiter, als z.B. bei Yamaha (da war es für mich auf jeden Fall zu eng).
Klang:
Für meinen Geschmack kommt das Roland einem echten Klavier am nächsten. Ganz besonders in den Bässen. Ich hatte mir das Yamaha P-125 wg. des Klanges geholt - aber dann wieder verkauft, weil mich der Klang der Bässe auf der Bühne nicht überzeugt hat. Letzte Woche hatten wir einen Auftritt - mit dem Roland FP-10. Mir wurde von Musiker-Kollegen aus dem Publikum bestätigt, wie gut die Bässe "eingestellt" seien - obwohl ich gar nichts speziell eingestellt hatte. Als ich dann erklärte, dass ich mit meinem neuen Roland FP-10 gespielt hatte, erntete ich erstaunte Blicke. Es war halt die Yamaha Fraktion anwesend ; o
Bedienung:
Hier gebe ich nur 4 Sterne, weil mir die digitale Einstellung der Lautstärke nicht gefällt. Sie funktioniert wunderbar, ist aber etwas gewöhnungsbedürftig. Ansonsten ist alles prima.
Features:
Ich brauche am Stage-Piano nur den Klavier Sound und sonst keine Features. Unter diesen Aspekt fallen für mich aber auch die Anschlussmöglichkeiten. Ich hätte gerne einen Audio-Ausgang für eine 6,3 mm Klinke. Musste mir einen Adapter für den 3,5 mm Mini-Klinke Kopfhöreranschluss zulegen. Wenn ich mit PA Anlage arbeite, habe ich gerne am Piano ein gleich bleibendes Ausgangssignal. Beim Thomann SP-5600 oder Yamaha P-125 ist die PA problemlos über eine extra Buchse mit stabilem Signal ansteuerbar. Das Roland FP-10 bietet diese Möglichkeit nicht. Die eingebauten Lautsprecher nutze ich gerne als "Monitor" für mein Spiel. Beim FP-10 muss ich jetzt entweder mit einer externen "Monitor-Box" arbeiten, oder beim Einstellen der PA berücksichtigen, dass ich während des Auftritts, beim lauter stellen des FP-10 an der PA wieder runter regle / korrigiere. Das ist nicht so komfortabel. Von einem Stage-Piano dieser Preisklasse, darf man nicht Funktionen der höheren Klassen erwarten.
Fazit:
Spielgefühl und Klangempfinden sind persönliche Vorlieben. D.h. man kann hierzu keine allgemeine Empfehlung geben. Für meinen Geschmack bin im ich beim Roland FP-10 goldrichtig. Ich möchte kein anderes Piano. Das kleinste Modell der Roland Stage Piano Reihe hab ich wg. des geringen Gewichts von 12,3 kg gewählt, da ich mit dem Piano viel mobil unterwegs bin.
PS - kleines Extra:
Zur Mobilität des Stage-Piano gehört für mich Batterie-Betrieb. Auch wenn mir von Thomann und Roland gesagt wurde, man könne das FP-10 nicht an einer Power-Bank betreiben, hab ich das probiert - und es funktioniert wunderbar. Musste mir nur den passenden Stecker machen lassen.